Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Putin reicht Le Pen die Hand
Chefin des Front National im Kreml
einer „Eruption“. Noch hofft „AKK“auf die Fortsetzung der großen Koalition, aber sie könnte das erste Opfer des Schulz-effekts werden. Ein Rezept hat die Bundes-cdu auch nicht. Dort heißt es, der „Schulz-hype“werde nicht anhalten, Kramp-karrenbauer haben eben einfach nur Pech mit dem Wahltermin. Falls die Ministerpräsidentin abgewählt wird, will sie sich aus der Landespolitik zurückziehen – ob sie dann in Berlin Karriere macht, ist ungewiss.
Oskar Lafontaine:
Er regierte 13 Jahre als Ministerpräsident im Saarland. Für Lafontaine, der als SPD-CHEF hinwarf und die Linkspartei mitgründete, könnte die Landtagswahl zur späten Versöhnung mit den Sozialdemokraten werden: Im Saarland will der 73-Jährige das erste rotrote oder rot-rot-grüne Bündnis in Westdeutschland schmieden und der SPD zur Rückkehr an die Macht verhelfen. „Der Regierungswechsel ist greifbar nahe“, sagt Lafontaine, der kein Ministeramt anstrebt. Es ist wohl Lafontaines letzte Chance: 2012 hatte die Linke im Saarland 16,1 Prozent eingefahren, diesmal werden 12 Prozent erwartet.
Simone Peter:
Für die Grünenbundesvorsitzende und ihre Partei wird die Wahl zur Zitterpartie. Womöglich verpassen die Grünen den Sprung über die Fünfprozenthürde. Im Saarland ist die Partei traditionell schwach, aber diesmal hat auch der Rückenwind aus Berlin gefehlt. Gegen die Schulz-euphorie im linken Milieu kommen die Grünen nicht an. Für die 51-jährige Peter ist das doppelt bitter: Sie hat ihre politische Basis im Saarland, hier war sie einst Umweltministerin.
Bei einem überraschenden Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat die rechte französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen für engere Beziehungen ihres Landes zu Russland geworben. Die Umstände seien so schwierig, dass Frankreich und Russland etwa im Kampf gegen den Terrorismus ihre Kräfte vereinen müssten, sagte Le Pen der Agentur Tass zufolge am Freitag in Moskau. Sie schlug vor, Geheimdienstinformationen im Kampf gegen Terrorgruppen auszutauschen.
In Gesprächen mit russischen Abgeordneten kritisierte die Chefin der rechtsextremen Partei Front National (FN) die Eusanktionen gegen Russland. „Meine Position zu den Beziehungen unserer zwei Länder ändert sich nicht, und ich hoffe, dass ich diese Haltung in zwei Monaten vorantreiben werde“, sagte sie über ihre Präsidentschaftsambitionen. Die voraussichtlich zwei Wahlrunden in Frankreich sind für den 23. April und 7. Mai geplant.
Es war nach Darstellung des Kremls das erste Treffen von Putin und Le Pen. Diese feilt mit dem Besuch in Moskau vor der Wahl an ihrem internationalen Profil. Im Februar wurde sie im Libanon von Präsident Michel Aoun empfangen, Anfang dieser Woche traf sie im Tschad Präsident Idriss Déby Itno. Die Eugegnerin setzt sich schon lange für gute Verbindungen zu Russland ein. Anfang des Jahres sagte sie, die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim sei aus ihrer Sicht nicht illegal. (dpa)
Moskau.