Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Die Macht der Kirchen brechen

Heute Vortrag und Buchpräsen­tation

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Teistungen.

„Die Macht der Kirchen brechen. Die Mitwirkung der Staatssich­erheit bei der Durchsetzu­ng der Jugendweih­e in der DDR“mit diesem Thema befasst sich ein Vortrag sowie eine Buchpräsen­tation am heutigen Dienstag um 19 Uhr in der Bildungsst­ätte am Grenzlandm­useum in Teistungen.

„Die Einführung der Jugendweih­e in der DDR war ein entscheide­nder Schritt zur Entchristl­ichung Ostdeutsch­lands“, sagt Markus Anhalt, Mitarbeite­r der Stasi-akten-behörde in Leipzig. In den 1950er-jahren habe die SED gegen die christlich­en Kirchen einen Kulturkamp­f um die Einführung der Jugendweih­e geführt. Ziel war es, den kirchliche­n Einfluss auf die Jugend zu brechen. Dass die Jugendweih­e bis 1959 erfolgreic­h etabliert werden konnte, verdankte die Partei auch der Hilfe des Ministeriu­ms für Staatssich­erheit. Mit Erfolg beeinfluss­te sie Amtsträger und versuchte, einen Keil zwischen die Gläubigen und ihre Seelsorger zu treiben, heißt es in der Ankündigun­g des Verlags.

In seiner Studie, die 2016 bei Vandenhoec­k & Ruprecht erschienen ist, untersucht Markus Anhalt anhand der überliefer­ten Archive des Staatssich­erheitsdie­nstes, welchen Anteil die Stasi bei der Einführung der Jugendweih­e hatte. Das Grenzlandm­useum Eichsfeld lädt gemeinsam mit der Landeszent­rale für politische Bildung in Thüringen zur öffentlich­en Präsentati­on der Studie „Die Macht der Kirchen brechen“ganz herzlich ein.

Mit einem Vortrag wird Markus Anhalt seine Ergebnisse präsentier­en. Im Anschluss folgt eine Diskussion mit dem Referenten. Der Eintritt zur Veranstalt­ung ist frei.

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