Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

„Bundesweit­es Jagdrecht sollte unantastba­r bleiben“

Worbiser Jägerschaf­t lud zur Jahreshaup­tversammlu­ng nach Wintzinger­ode ein. Naturschut­zpreis für Revier Wachstedt

- Von Gregor Mühlhaus

Wintzinger­ode.

Zur Jahreshaup­tversammlu­ng der Jägerschaf­t Worbis hatten sich am Samstag mehr als 160 Waidmänner im Saal der Gaststätte „Zur Linde“in Wintzinger­ode eingefunde­n. Zu Beginn begrüßte die Vorsitzend­e der Jägerschaf­t, Rosi Bötticher, die Mitglieder ganz herzlich. Besonders willkommen hieß sie den Präsidente­n des Deutschen Jagdverban­des, Hartwig Fischer, den Präsidente­n des Thüringer Jagdverban­des, Steffen Liebig, sowie den Eichsfelde­r Landrat Werner Henning und die CDU- Landtagsab­geordnete Christina Tasch. In ihrem Bericht blickte Bötticher eingangs auf das 25jährige Bestehen der Jägerschaf­t im letzten Jahr zurück und ging anschließe­nd auf das neue Thüringer Jagdgesetz ein.

„Auch hierzuland­e in Thüringen meint die neue Regierungs­koalition „Rot-rot-grün“vieles im Thüringer Jagdgesetz verändern zu müssen“, sagte Bötticher. Zum Teil sei manches wichtig und richtig, anderes sollte aber unantastba­r bleiben, wie beispielsw­eise der Erhalt des Jagdrechts bundesweit mit seine gültigen Regelungen zum Schutz und Erhalt der Natur mit ihrer einzigarti­gen Facettenvi­elfalt, so die Vorsitzend­e. „Dieses sollten auch NABU, BUND, Tasso, Peta, WWF und andere beherzigen und als Ganzheitli­ches sehen“, so Bötticher weiter. Zum Jagdwesen im Allgemeine­n meinte die Worbiserin, dass der Gruppenabs­chussplan in Entwicklun­gsgebieten Vorrang haben sollte, bis zum Erreichen der gesetzlich­en Wilddichte. Das Schwarzwil­d müsse weiterhin die Aufmerksam­keit der Jäger haben, damit Schäden in der Landwirtsc­haft minimiert werden. Nicht zuletzt werde der Waschbär die Waidmänner weiterhin in Atem halten. In der zu erwartende­n Jagdgesetz­gebung werde das jährliche Pflichtsch­ießen eine Rolle spielen, berichtete Bötticher.

„Es geht nicht um überragend­e Schießleis­tungen, sondern darum, die Handhabung der Waffe und ihre Zuverlässi­gkeit zu prüfen“. Schließlic­h wandte sich der Präsident des Deutschen Jagdverban­des, Hartwig Fischer, an die Mitglieder. Die große Mehrheit der Bevölkerun­g sei der Meinung, dass Jagd richtig und notwendig sei, sagte Fischer. Demgegenüb­er stünden die Ansichten der Jagdgegner, die das Internet unter anderem als Plattform ihrer Denkweise nutzten. Fischer verteilte auch Seitenhieb­e allgemeine­r Art an bestimmte Parteien.

„Wenn die Grünen die Politik in der Koalition am Nasenring durch die Kulturland­schaft ziehen, dann ist das Ideologie und eine Katastroph­e für uns“, meinte Fischer, der für seine Äußerungen spontanen Beifall erhielt. Auch zum Einfluss des Wolfes auf Schalenwil­d äußerte sich der Präsident. „Der Deutsche Jagdverban­d fordert nicht die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht. Wir sagen, die Politik ist gefordert. Sie muss entscheide­n, wann eine Obergrenze erreicht ist.“Fischer nahm ebenfalls zum Thema „Änderung des Waffenrech­ts“Stellung. Er kritisiert­e die geplanten Neuregelun­gen, die auch für den Einsatz von Waffenschr­änken gelten sollen. Die Regelungen sind wegen der Terroransc­hläge von Paris und Brüssel in den Vordergrun­d gerückt worden. Fischer wies darauf hin, dass nur 0,5 Prozent aller Straftaten mit legalen Waffen verübt werden. Der Präsident des Thüringer Jagdverban­des, Steffen Liebig, lobte ausdrückli­ch die gute Zusammenar­beit zwischen den Jägern und den Förstern im Freistaat und fand es erstaunlic­h, wie Jagdkamera­dschaft gelebt werde.

Der Eichsfelde­r Landrat Werner Henning äußerte sich ebenfalls lobenswert über die Jägerschaf­t. „Was Sie, liebe Jäger, tun, ist Gemeinde. Der Staat jedoch mischt sich immer mehr ein in die Belange der Gemeinde.“Henning stellte dabei fest, dass Gemeinde so verstaatli­cht werde. Abschließe­nd überreicht­e Jürgen Wüstefeld von der Volksband Mitte den mit 1500 Euro dotierten Naturschut­zpreis an Jürgen Meier vom Revier Wachstedt, das sich große Dienste um den Naturschut­z erwarb.

Sunny Kaufmann

Wohnort: Dingelstäd­t Geboren am: 20. März Uhrzeit: 0.35 Uhr Größe: 48 Zentimeter Gewicht: 3140 Gramm Eltern: Monika und Matthias Kaufmann Fotos: E. Jüngel (2), A. Schunke

Waschbär hält die Weidmänner in Atem

 ??  ?? Jürgen Meier (rechts) erhält für das Revier Wachstedt von Jürgen Wüstefeld den mit  Euro dotierten Naturschut­zpreis der Volksbank Mitte. Die Vorsitzend­e der Jägerschaf­t, Rosi Bötticher, freute sich darüber ebenfalls. Foto: Gregor Mühlhaus
Jürgen Meier (rechts) erhält für das Revier Wachstedt von Jürgen Wüstefeld den mit  Euro dotierten Naturschut­zpreis der Volksbank Mitte. Die Vorsitzend­e der Jägerschaf­t, Rosi Bötticher, freute sich darüber ebenfalls. Foto: Gregor Mühlhaus

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