Maria braucht einen Stammzellenspender

Junge Mutter aus Reinholterode kämpft gegen Leukämie. Registrierungsaktion der DKMS am 20. Mai

Franz-josef Strathausen (SPD), Ortsverbandschef in Heiligenstadt, zum neuen Vorschlag des Innenministers zur Kreisgebietsreform

Reinholterode.

„Maria braucht dich!“Diese Worte stehen in großen roten Buchstaben auf dem Flugblatt. Es ist ein Hilferuf an die Eichsfelder – und nicht nur an sie. Es geht darum, das Leben einer jungen Frau zu retten. Maria Heldts einzige Überlebenschance ist eine Stammzellentransplantation. Bislang war die weltweite Suche nach einem „genetischen Zwilling“erfolglos. Doch an der Seite der 34Jährigen stehen die Reinholteröder, die mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine große Registrierungsaktion planen.

„Ich bin Maria, einige werden mich noch unter meinem Mädchennamen Maria Großheim kennen – die, die mit mir in der Grundschule in Günterode waren oder in der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt“, sagt die junge Frau, die mit ihrem Mann Michael und der dreijährigen Tochter in Reinholterode lebt. Nach dem Abi hatte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und war ehrgeizig das Abendstudium in Göttingen angegangen. Maria, die vor ihrer Erkrankung bei der Firma Carl Zeiss arbeitete, wollte Betriebswirtin werden. Doch nicht nur beruflich engagierte sie sich. „Seit Kindheitstagen bin ich dem Dorf verbunden, bringe mich zum Beispiel in der Pfarrgemeinde in die Sternsingeraktion, die Familienmesse oder den Kirchenchor ein“, erzählt sie. Dann kam die Diagnose Krebs.

„Sie hat das Leben unserer ganzen Familie auf den Kopf gestellt. Seit Oktober 2015 habe ich mich etlichen Chemotherapien unterzogen, aber nur kurz nach Abschluss des Therapieplanes ist der Krebs im April 2017 als Leukämie zurückgekehrt. Eine Stammzellentransplantation ist jetzt meine einzige Chance, allerdings muss ich dafür einen passenden Spender finden“, berichtet die Eichsfelderin mit den ausdrucksvollen Augen. Maria will eines: die Krankheit unbedingt besiegen, ihre kleine Tochter aufwachsen sehen und noch viele Jahre mit ihrer Familie genießen.

„Auch du könntest ein Lebensretter sein“, sagt sie und fragt: „Bist du dabei oder kannst du einen Beitrag dazu leisten?“

Einen Beitrag leisten wollen viele Reinholteröder. Kathrin Wagner, Christa Arand, Andrea Wehling, Michaela Fulle und Diana Leibeling, die die Blutspendeaktionen im Dorf organisieren, haben sich an die DKMS gewandt. „Ostermontag bekam ich die Mail, heute sitze ich hier. Das ist fast ein Rekord“, meint Ingrid Seipolt, die vom DKMSBÜRO in Hövelhof Donnerstagnachmittag ins Eichsfeld gereist ist, um sich das Begegnungszentrum anzusehen. Dort soll am 20. Mai von 11 bis 16 Uhr die Registrierung stattfinden. „Der kleine Pieks für die große Sache“, meint Seipolt und lässt nicht unerwähnt, dass alle in gesunder körperlicher Verfassung zwischen 17 und 55 Jahren sich diesen verpassen lassen können.

Neben den Blutspende-damen und Liane Löser vom Sportverein ist auch Bürgermeister Reinhard Friese beim ersten Gespräch dabei. „Wir wollen so viele Bürger, Vereine, Gruppen und Unternehmen ins Boot bekommen wie nur möglich“, sind sich alle am Tisch einig. Und sie haben Ideen. So werden die Kindergartenkinder Spendenboxen basteln. „Der finanzielle Part ist sehr wichtig. Jeder Euro zählt“, sagt Friese. Eine Registrierung kostet 40 Euro. Wer sich nicht typisieren lassen könne, würde vielleicht gern Geld geben. Geplant ist daher zum Schützenfest ein Auftritt der Band „Kinkerlitzchen“für den guten Zweck. Und es gibt noch einiges mehr, sagt der Bürgermeister und ergänzt: „Eine Gemeinde hat für jeden Bürger Verantwortung, wir werden alles in unserer Möglichkeit Stehende tun. Auch hier wird sich zeigen, wie stark die Dorfgemeinschaft ist.“

Derzeit sind im Eichsfeld 9000 Frauen und Männer von der DKMS registriert, 90 als Stammzellenspender.

Erschütternde Diagnose nach der Chemotherapie

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Wann: Registrierungsaktion am . Mai,  bis  Uhr

Wo: Begegnungszentrum in Reinholterode Dkms-spendenkonto:

IBAN: DE      Verwendungszweck: KWR 