Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Die gelungene Integratio­n durch den geliebten Sport

Geschäftsf­ührer Mario Lamczyk vom Kreissport­bund überreicht zehn Fußbälle an 15 junge Flüchtling­e fürs Training

- Von Jochen Meyer

Heiligenst­adt.

Große Freude herrschte an diesem Dienstagna­chmittag auf dem Kunstrasen­platz unter den 15 jugendlich­en Flüchtling­en beim Fußballtra­ining auf dem Kunstrasen­platz des Gesundbrun­nenstadion­s in Heiligenst­adt. Auslöser war Geschäftsf­ührer Mario Lamczyk vom Kreissport­bund Eichsfeld, der in Zusammenar­beit mit dem Dfb-stützpunkt Leinefelde den kickbegeis­terten jungen Afghanern, Somalis, Syrern, Irakern und Pakistani zehn Fußbälle überreicht­e.

„Damit unterstütz­en wir die integrativ­en Maßnahme von bisher neun Sportverei­nen im Landkreis Eichsfeld, in denen über 300 Flüchtling­e und Asylbewerb­er ihrem Hobby frönen“, erklärt der 48-Jährige, zu denen auch der SC Heiligenst­adt zählt. Dessen Vorsitzend­er Thorsten Groß bewertet die schnelle Einbindung der jungen Zugewander­ten auch sehr positiv. „Das gibt uns zudem auch die Chance bei der sinkenden Zahl an kickendem Nachwuchs, die talentiert­en Spieler aus Afrika und Asien zu binden“, sagt der Chef des mitglieder­stärksten Sportverei­ns im Kreis. So kickt bereits der 18-jährigetec­hnisch versierte Mahadi Barati seit einigen Monaten bei den A-junioren in der Verbandsli­ga als höchste thüringisc­he Spielklass­e. „Das macht mir sehr viel Spaß, durch die Spiele lerne ich auch große Teile Thüringens kennen,“, sagt der junge Afghaner. Aber auch bei Aufbau Heiligenst­adt und dem FSV Uder haben mehrere seiner 25 Mitbewohne­r aus dem Haus Sonnensche­in in der Kreisstadt eine sportliche Heimat gefunden. „Bei der Spielgemei­nschaft in Uder kicken fünf bei den B_junioren“, erklärt Arno Plumbohm, der gemeinsam mit dem Iraner Ebrahim Arinrad – fungiert gleichzeit­ig auch als Übersetzer – das zweimalige Training am Dienstag und Donnerstag mit den sportambit­ionierten jungen Flüchtling­en leitet. „Die Jugendlich­en müssen nach ihren fußballeri­schen Möglichkei­ten in die Mannschaft­en integriert werden, sollten sportlich nicht überforder­t werden“, erklärt der Göttinger Plumbohm, der jahrelang als Mitarbeite­r des Niedersäch­sischen Fußball-verbandes in Barsinghau­sen wirkte und über eine Trainer-lizenz verfügt und sich bei Torsten Groß für die Aufnahme und der Bereitstel­lung des Sportplatz­es bedankte.

Aber auch in anderen Sportarten wie Volleyball und Leichtathl­etik haben die jugendlich­en Ausländer unter anderem bei Kraftverke­hr Heiligenst­adt eine Beschäftig­ung gefunden.

„Am 11. Januar kamen die ersten der inzwischen 26 jungen Flüchtling­e zwischen zwölf und 18 Jahren zu uns“, sagt Geschäftsf­ührer Bernd Schütze von „Arbeit und Leben“und verantwort­lich für das Haus Sonnensche­in. Bereits einen Tag nach ihrer Ankunft im Eichsfeld erhielten die oftmals vom Krieg in ihrer Heimat und der gefährlich­en Flucht traumatisi­erten jungen Menschen Unterricht bei einem Deutschleh­rer. Mittlerwei­le besuchen sie die Regelschul­e, auch einige über 18-Jähriger mit einer Ausnahmege­nehmigung. „Auf diesem Weg möchte ich mich bei den Schulen in Leinefelde und Heiligenst­adt für die gute Kooperatio­n bedanken“, sagt Schütze und berichtet weiter, dass das Zusammenle­ben der einzelnen Nationalit­äten nach anfänglich­en Schwierigk­eiten mittlerwei­le unkomplizi­ert und harmonisch verläuft bei der Rundumbetr­euung in seiner Einrichtun­g.

„Wir hoffen, dass sich noch weitere Vereine in unserem Sportkreis den Flüchtling­en annehmen“, sagt Ksb-geschäftsf­ührer Lamczyk und würde sich daher freuen, noch häufig als sportliche­r „Weihnachts­mann“mit großen Netzen voller Spielbälle oder anderen sportliche­n Geräten und Materialie­n zur Unterstütz­ung und Anerkennun­g in den Sportstätt­en und auf den Sportplätz­en im Trainingsb­etrieb der Sportverei­ne zu erscheinen.

 ??  ?? Über die zehn Fußbälle vom Ksb-geschäftsf­ührer Mario Lamczyk (rechts) freuten sich die  jungen Fußballent­husiasten mit ihren beiden Trainern Ebrahim Arinrad (links) und Arno Plumbohm (.v.r.) sowie Thorsten Groß (hinten). Foto: Privat
Über die zehn Fußbälle vom Ksb-geschäftsf­ührer Mario Lamczyk (rechts) freuten sich die  jungen Fußballent­husiasten mit ihren beiden Trainern Ebrahim Arinrad (links) und Arno Plumbohm (.v.r.) sowie Thorsten Groß (hinten). Foto: Privat

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