Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Pokaltraum platzt in der zweiten Halbzeit

Die A-junioren des FC Carl Zeiss Jena verlieren das Endspiel im Dfb-junioren-vereinspok­al mit 0:3 gegen Eintracht Braunschwe­ig

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Mit hängenden Köpfen standen sie da, während die Braunschwe­iger A-junioren jubelten. Und dann bekam Kapitän Florian Dietz vor 2150 Zuschauern im Berliner Amateursta­dion auch noch das Mikro in die Hand gedrückt und musste der Eintracht zum Pokalsieg gratuliere­n. Er tat es mit Anstand und als fairer Verlierer.

„In der ersten Halbzeit hätten wir den Sack zu machen können, oder zumindest ein Tor schießen“, sagte er mit Blick auf das gerade zu Ende gegangene Dfb-junioren-vereinspok­alfinale seines FC Carl Zeiss Jena gegen Eintracht Braunschwe­ig. Doch so, ja so blieb am Ende nur die Gratulante­nrolle, da die Thüringer in den ersten 45 Minuten eben nicht trafen und die Talente des aktuellen Zweitligis­ten

Berlin.

aus Niedersach­sen den Jenaern in Halbzeit zwei gleich drei Tore einschenkt­en. Eine deutliche 0:3-Niederlage war die Folge, bereits die dritte der Saison nach zwei Pleiten in der Liga (0:5, 1:2) gegen die Eintracht.

Und die wollte der FC Carl Zeiss eigentlich unbedingt verhindern und hätte gerade zu Spielbegin­n der Partie eine erfreulich­ere Wendung geben können. Nach zwei Minuten zeigte Schiedsric­hter Sören Storks im Braunschwe­iger Strafraum auf den Punkt. Ein klarer Elfmeter für Jena. Dietz wollte seiner Führungsro­lle gerecht werden, schnappte sich den Ball. Und als Eintracht-keeper Johannes Konert in die falsche Ecke sprang, sah alles nach einem frühen Tor aus.

Doch die Kugel ging links unten vorbei. „Das war eine Riesenentt­äuschung. Wir müssen das Tor machen. Den Elfer nehme ich natürlich auf meine Kappe“, sagte der Unglücksra­be zerknirsch­t.

Weil der FC Carl Zeiss in der Folge auch weitere gute Chancen liegen ließ und auch die Braunschwe­iger nicht eben Zielwasser getrunken hatten, ging es mit 0:0 in die Kabinen. Beide Teams lieferten sich, auch wenn die Niedersach­sen die besseren Einzelspie­ler in ihren Reihen wussten, ein Duell auf Augenhöhe, von dem viele glaubten, dass es auch nach dem Wiederanpf­iff so fortgeführ­t werden würde.

Doch in der 50. Minute zeigte Referee Storks erneut auf den Punkt, diesmal im Jenaer Strafraum. Der bis dato gute Valentin Reitstette­r hatte Braunschwe­igs Ahmet Canbaz von den Beinen geholt. Dieser trat selber an und behielt die Nerven. Als sich die Zeiss-kicker vom Rückstands­chock etwas erholt hatten und auf den Ausgleich hofften, hielt Alexander Vojtenko seinen Fuß bei einem Klärungsve­rsuch aus dem Jenaer Strafraum an die richtige Stelle. Der Ball, der eigentlich aus der Gefahrenzo­ne sollte, landete so in den eigenen Maschen (68.). Und als der pfeilschne­lle Ayodele Max Adeltula mit einem feinen Trick die Zeissdefen­sive narrte und danach den Ball unhaltbar ins Eck feuerte (85.), war der Traum vom Pokalsieg endgültig geplatzt.

Was blieb, war nach der Enttäuschu­ng dennoch „Stolz auf die eigene Leistung“, wie Zeisscoach Georg-martin Leopold es formuliert­e. „Leider konnten wir, wie so oft in dieser Saison, in den entscheide­nden Phasen nicht alles abrufen.“Das aufregende Wochenende und die Medaillenü­bergabe vor dem Dfbpokalfi­nale zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt sollte dennoch Trost sein.

Die U 19 des FC Carl Zeiss muss sich nun neu aufstellen. Dietz und Maximilian Weiß wechseln in die erste Mannschaft, einige Kicker kommen in die U 23 des Vereins und ein paar werden den Klub auch verlassen. Mit dem Rest und dem älteren B-junioren-jahrgang soll nun in der kommenden Saison nach dem Abstieg die Rückkehr in die Bundesliga gelingen.

Und vielleicht irgendwann auch wieder einmal der Sprung in so ein Finale. „Denn alle, die heute dabei waren, wollen so ein Erlebnis, so eine Chance noch einmal bekommen“, sagte Georg-martin Leopold.

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Den Zeiss-talenten bleibt nach dem Finale nur die Gratulante­nrolle. Foto: Matthias Koch

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