Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

„Kinderland Eichsfeld“lockt Tausende auf den Wilhelm

75 Schulanfän­ger bekommen ihre Rasur verpasst. Stände, Bastelange­bote, sportliche Note und noch viel mehr

- Von Silvana Tismer

Bischof Ulrich Neymeyr, als ein Windstoß gestern ein Blatt seiner Predigt wegwehte.

Heiligenst­adt.

„Macht Plaaatz für den Neptun!“– Wenn Störtebeck­er, alias Rainer Dahlke, jedes Jahr auf dem Heiligenst­ädter Marktplatz die Stimme erhebt und das große Holzmesser schwingt, wissen alle, dass es gleich lustig wird. Und auch mutiger Kinder bedarf. Die Sprühsahne muss rund um den Mund, dann kommt der Störtebeck­er und rasiert mit dem großen Holzmesser. Die Taufe der Heiligenst­ädter Schulanfän­ger ist inzwischen wieder eine liebgeword­ene Tradition geworden. Gestern Nachmittag hoben die Akteure – neben Störtebeck­er „Neptun“Maik Trümper und die Nixen Uta Trümper und Andrea Strathause­n – direkt neben dem historisch­en Neptunbrun­nen nach der Reihe 75 angehende Abc-schützen aus den städtische­n Kindergärt­en auf den Thron. Dicht umringt natürlich von den Eltern. Selbstvers­tändlich gab es ein kleines Geschenk von der Stadt und eine Urkunde mit dem neuen Namen, der zu einer zünftigen Schulanfän­gertaufe auch gehört. „Pinguin“oder „Seestern“waren da gern von den Eltern und Kindern genommen.

„Wir sind sehr zufrieden.“

Rüdiger Eckart, Chef der Heiligenst­ädter Touristinf­ormation zum Kinderfest

Doch das war nicht alles, was das Kinderfest auf dem Wilhelm zu bieten hatte. Bastelange­bot an Bastelange­bot reihte sich aneinander, aufgefrisc­ht von Kinderkaru­ssells und Kinderschm­inkständen. Der Drache „Kokosnuss“stürmte durch die Reihen, während die Feuerwehr ihre Technik zeigte und die Kinder einen „Minibrand“löschen ließ. Eine Kletterwan­d war für die ganz Mutigen gedacht, dicht umringt war natürlich das große Wasserbeck­en mit den Walkingbäl­len. Vor der Schwanenap­otheke konnten die Kinder selbst ein Kräutersal­z für Mamas Küche zusammenst­ellen, wenige Meter weiter war der Naturpark zu Gast mit einer Fühlstraße und weiteren spannenden Dingen aus der heimischen Natur.

Eine besondere Idee hatten die Mitarbeite­r des Kindergart­ens Schwalbenn­est. Sie ließen die Kinder Eulen und Hühner basteln und auch Bilder malen. „Daraus erstellen wir nächste Woche eine Collage und schenken sie dem Bürgermeis­ter“, so Schwalbenn­est-leiterin Christina Riethmülle­r.

In der unteren Wilhelmstr­aße ging es dagegen kulinarisc­h zu. Das Jugendparl­ament hat ein kleines Street Food Festival ins Leben gerufen, verschiede­ne Partner und Leute diverser Nationalit­äten angesproch­en. So gab es gebratenen Maniok und Chamussa aus Mosambik, Süßkartoff­elbrei mit Hähnchensp­ieß aus Uganda, Burger und Spareribs aus den USA, Bruschetta aus Italien, Mochi und Dango aus Japan, russisches Schaschlik und Quesadilla­s aus Mexiko.

Die Bühne, die schon am Freitagabe­nd beim Bürgerfest für Livemusik zur Verfügung stand, war auch gestern gut bevölkert. Tanzgruppe­n zeigten Auszüge aus ihren Programmen. „Wir sind sehr zufrieden“, freute sich Rüdiger Eckart, Chef der Tourist-informatio­n über das gelungene Kinderfest.

 ??  ?? Rainer Dahlke schlüpft seit vielen Jahren in die Rolle des Störtebeck­er und hat einen Heidenspaß, den Schulanfän­gern bei der Neptuntauf­e die Schlagsahn­e aus dem Gesicht zu rasieren. Fotos: Silvana Tismer ()
Rainer Dahlke schlüpft seit vielen Jahren in die Rolle des Störtebeck­er und hat einen Heidenspaß, den Schulanfän­gern bei der Neptuntauf­e die Schlagsahn­e aus dem Gesicht zu rasieren. Fotos: Silvana Tismer ()

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