Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Mit Haut und Haaren verliebt

- Von Willi Germund

Selena Gomez (24)

Die Sängerin hält sich für eine leidenscha­ftliche Frau. „Ich bin die Art von Mädchen, die sich mit Haut und Haaren verliebt“, sagte sie dem Sender Miami’s Power. Gomez ist laut Berichten mit dem R&b-musiker The Weeknd (27) liiert. In dem Interview nannte sie keinen Namen, sagte nur: „Ich bin vergeben.“

Bangkok.

Nepals Mount Everest wandelt sich zum höchsten Rummelplat­z der Welt. 600 Personen haben in diesem Jahr trotz starker Winde, schlechten Wetters und extremer Kälte denlegendä­ren Berg bestiegen. Zehn Tote soll es schon gegeben haben. Die meisten Nachrichte­n von den Bergflanke­n in der Todeszone gleichen längst Berichten aus einem Vergnügung­szentrum, in dem sich leichtsinn­ige Abenteurer ebenso tummeln wie gerissene Geschäftem­acher, gewissenlo­se Kletterer, profession­elle Bergsteige­r – und Sauerstoff­diebe.

Bereits im vergangene­n Jahr gab es Berichte, wonach mehrere rund 500 Dollar teure Flaschen mit lebenswich­tiger Atemluft für erschöpfte Everestbez­winger auf mysteriöse Weise verschwand­en. Während der vergangene­n Wochen mussten gleich mehrere Gruppen beim Abstieg vom Mount Everest zu ihrem Schrecken feststelle­n, dass Unbekannte ihre Zelte geöffnet und für den Heimweg aufbewahrt­e Sauerstoff­vorräte gestohlen hatten. In zumindest einem Fall überlebte ein westlicher Bergsteige­r den Abstieg nur, weil sein Führer ihm seine eigene Flasche mit den letzten Resten Luft überließ. „Der Diebstahl kann fatale Folgen haben“, warnte der britische Bergführer Tim Mosedale, der mit einem Honorar von rund 45 000 Dollar (40 000 Euro) zu den teuersten Unternehme­rn am Everest zählt. „Viele unserer Kunden sind so erschöpft vom Aufstieg, dass sie ohne diese Vorräte dem Untergang geweiht sind.“Laut einigen Bergsteige­rberichten soll mittlerwei­le ein schwunghaf­ter Handel mit Sauerstoff im Basislager am Mount Everest existieren, weil verschwund­ene Vorräte aufgefüllt werden müssen.

Angesichts einer Vielzahl von Firmen, die mit einem Ausflug in die Todeszone des Mount Everest Geschäfte machen, sind Experten wenig erstaunt. In Indien ist ein Trip auf den Mount Everest für ganze 18 000 Dollar zu haben. Westliche Firmen verlangen mit 40 000 bis 45 000 Dollar mittlerwei­le knapp die Hälfte des Preises, der vor Jahren üblich war. „Manche Expedition­sunternehm­en sind völlig unzureiche­nd ausgerüste­t“, bemängelt ein Sherpa in Kathmandu. In diesem Jahr wurde die Warnung vor Sauerstoff­dieben von dem Briten Mosedale ausgelöst, der bereits für helle Aufregung gesorgt hatte. „Der Hillary Step ist verschwund­en“, behauptete er. Benannt nach dem Australier Edmund Hillary, der 1953 mithilfe seines Sherpas Tenzing Norgay den 8848 Meter hohen Everest erstmals bezwang, stellte die Felsformat­ion das letzte Hindernis vor dem Gipfel dar.

Aber die Behörden Nepals behaupten steif und fest: „Der Hillary Step ist immer noch dort, wo er immer war.“

Mit Nepals Behörden am Mount Everest ist derzeit nicht zu spaßen, wie auch der in den USA lebende Südafrikan­er Ryan Sean Davy erfuhr. Der 43Jährige wurde in einer Höhle in fast 6000 Meter Höhe am Mount Everest entdeckt. Bergsteige­n hatte er sich per Youtube beigebrach­t und dann beschlosse­n, seine Filmkenntn­isse mit wenig Ausrüstung für einen Vorstoß auf eigene Faust bis in die Todeszone zu nutzen. Stattdesse­n landete er in Kathmandu im Gefängnis, weil Davy nach seiner Entdeckung ausfallend geworden war. Der Pole Janusz Adam Adamski wanderte gar am Everest entlang auf die chinesisch­e Seite, um einer saftigen Geldstrafe zu entgehen, und verkündete in einer Tageszeitu­ng: „Berge kennen keine Grenzen.“

Das möchten nun auch Indiens Regierung und die Familie des 27-jährigen, vor einer Woche tödlich verunglück­ten Inders Ravi Kumar glauben. Er stürzte in eine 200 Meter tiefe Spalte. Nun beharren Indien und die Familie darauf, dass der Tote geborgen wird.

„Ein Bergungsve­rsuch ist nicht nur riskant, sondern gefährlich“, heißt es. Aber Indien ist ein wichtiger Geldgeber Nepals. Deshalb soll die Bergung trotz der Risiken probiert werden. In der Vergangenh­eit wurden die meisten Toten auf dem Everest zurückgela­ssen.

Streit über Bergung eines Toten

 ??  ?? Kaum noch Platz in dem Basislager am Mount Everest. F.: Getty
Kaum noch Platz in dem Basislager am Mount Everest. F.: Getty
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany