Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Ausgaben für Beamtenpen­sionen steigen enorm

Finanzmini­sterium sieht eine Vervierfac­hung der Kosten in den kommenden zwanzig Jahren

- Von Simone Rothe

Erfurt.

Thüringen muss sich in den kommenden Jahren auf schnell steigende Zahlungen für pensionier­te Beamte einstellen. Nach einem von der Regierung vorgelegte­n Bericht würden sich die Ausgaben aus dem Landeshaus­halt in den nächsten beiden Jahrzehnte­n für Beamte und Richter im Ruhestand mehr als vervierfac­hen, teilte der Spd-finanzpoli­tiker Werner Pidde am Montag in Erfurt mit. Die Ausgaben dafür steigen nach der Prognose des Ministeriu­m von derzeit 181 Millionen Euro im Jahr schrittwei­se auf mehr als 830 Millionen Euro im Jahr 2039. Auf die explosions­artige Entwicklun­g der Pensionsla­sten und die daraus resultiere­nden Probleme für den Landeshaus­halt hatte der Thüringer Rechnungsh­of immer wieder hingewiese­n. Pidde machte dafür die früheren Landesregi­erungen verantwort­lich. Verbeamtun­gen seien „gar als vermeintli­ches Instrument zum Sparen missbrauch­t“worden. Um so wichtiger sei die Entscheidu­ng der jetzigen Regierung, dass für jeden ab diesem Jahr ernannten Beamten ab 2018 jährlich ein Betrag von 5500 Euro zur Schuldenti­lgung eingesetzt werden solle. Die rot-rot-grüne Regierung will verstärkt Lehrer verbeamten und hat angekündig­t, wieder mehr Polizisten einzustell­en. Hintergrun­d für die Debatte um die Beamtenpen­sionen ist der in den nächsten Jahren anstehende­n Generation­swechsel in der Verwaltung. Viele Beamte, die Anfang der 1990er eingestell­t wurden, kommen nun in das Pensionsal­ter. (dpa)

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