Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Musik für die Seele im einzigartigen Flair
Zahlreiche Gäste genießen einen wunderbaren Sommerabend hoch oben auf dem Klausberg bei einem guten Glas Wein und akustischer Musik
Heiligenstadt.
Es ist ein ganz eigenes Ambiente rund um die kleine Klauskapelle auf dem Heimensteiner Klausberg in der Kurstadt. Es ist nur eine Treppe, die sich zu einer Gittertür vom Festgelände noch einmal emporschwingt. „Oft denken die Leute, da ist Schluss, da kommt nichts mehr“, weiß Mike Thüne vom Heimensteiner Männerund Burschenverein. Doch weit gefehlt. Ein kleiner Hof öffnet sich noch einmal vor der Kapelle, eingerahmt von trutzigen Mauern. Rund 130 Gäste finden auf dem Areal Platz, sobald noch der Ausschank steht und die Band die Bühne bezogen hat. So auch am Samstagabend.
Zum 5. Mal ist auf das kleine Gelände zur „Klausberg-akustik“eingeladen worden, eine Konzertreihe mit einem Abend pro Jahr. Dieses Mal war es die Eichsfelder Band „Marktplatz 5“, die den Gästen einen wunderbaren musikalischen Sommerabend bei lauem Wind und angenehmen Temperaturen beschert hat. Seit sieben Jahren gibt es die Formation, die zwar keine eigenen Songs – noch nicht – produziert, aber in ihre Coverversionen die eigene Note mit hineinbringt, sie neu arrangiert und interpretiert. Dabei reicht das Repertoire über verschiedenste Genres hinweg. „Wir machen das, was uns Spaß macht“, sagt Christoph Gunkel, in der Band für die Percussion zuständig. „Schlager wird man bei uns nicht finden, aber sonst sind wir für alles offen: Rock, Pop, Oldies, aktuelle Charts, sogar Hiphop und Rap. Wir sind nicht die klassische Kirmestanzband.“Das alles aber wird neu arrangiert – teils rein akustisch verarbeitet, teils mit Einflüssen des Rhythm&blues unterlegt– und oft mit für die bekannten Songs ungewöhnlichen Instrumenten verfeinert. So setzt Theresia Hesse beispielsweise die Geige oder ein Xylophon ein. Diese besondere Mischung, das Markenzeichen der Band „Marktplatz 5“, honorierten die zahlreichen Gäste mit Applaus und guter Laune. Und als es dunkel wurde und die ausgefeilte Beleuchtung des Konzertareals und der Klauskapelle richtig zur Wirkung kamen, entstand ein zauberhaftes Flair. „Das Ambiente ist einfach einzigartig“, nickt Christoph Gunkel. Der Reiz liege gerade in der ehrwürdigen Ausstrahlung der Kapelle und der alten Mauern, dem Standort auf dem traditionsreichen und traditionsbewussten Klausberg, aber auch in der Exklusivität des kleinen, aber feinen Raumes. „Wir dürfen hier schon zum zweiten Mal spielen“, freut sich Gunkel. „Und wenn wir dürfen, kommen wir gern wieder.“Damit spreche er auch im Namen seiner Bandkollegen Sabine Fromm (Gesang), Matthias Glanz (Gitarre, Schlagzeug, Cajon) und Theresia Hesse (Geige, Xylophon). Das sahen die Gäste ähnlich. Bei einem guten Glas Wein genossen sie den Abend und die Musik. Und auf dem Areal war kaum noch eine Handbreit Platz zu ergattern.
Groß Werbung machen brauche man für die Klausberg-akustik nicht mehr, meint Mike Thüne von den Heimensteinern. „Sie ist ein Geheimtipp, der sich gut herumspricht.“Aber trotzdem verschwende man im Verein keinen Gedanken daran, diese Konzertreihe auf den großen Festplatz des Klausberges zu verlegen. „Dann wäre das Ambiente weg“, winkt Mike Thüne kategorisch ab. „Darum wird das nicht passieren.“
Das Areal auf dem Klausberg ist aber nicht nur im Sommer zum Akustikkonzert Schauplatz bunten Treibens. Sondern in den vergangenen Jahren haben die Heimensteiner einen kleinen, aber feinen Adventsmarkt mit Krippenschau vor und in der Klauskapelle etabliert. Dann sind zahlreiche Hauskrippen der Bewohner des Heimensteines zu bewundern, an einem der beiden Sonntage rund um den Nikolaustag gibt es Glühwein und mehr. „Die Vorbereitungen gehen auch bald los“, lächelt Thüne. Aber jetzt sei erst einmal Sommer und damit Zeit für Musik bei angenehmen Temperaturen in angenehmer Gesellschaft.
Konzertreihe bleibt auf dem kleinen Areal