Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Überflutet­e Straßen und Wasser in Kellern

Feuerwehre­n unter anderem in Kaltohmfel­d, Kirchohmfe­ld, Leinefelde und Brehme gefragt. THW rückt zum Steinbruch bei Deuna aus

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Unablässig schüttet es seit Montag. Wassermeng­en, die inzwischen den Einsatzkrä­ften in Teilen des Landkreise­s gut zu schaffen machen. Zum Beispiel im Ohmgebirge. Schon am Morgen war bei das Wasser in Massen vom Birkenberg ins Dorf geflossen, berichtet Günter Fiedler, Leiter des Ordnungsam­tes von Leinefelde-worbis. Mehrere Keller standen in dem kleinen Höhendorf unter Wasser. Die Feuerwehr musste beim Auspumpen helfen. Mit einem Hügel auf der Fahrbahn leiteten sie Wasser auf die angrenzend­en Felder ab, so Fiedler. Etwas unterhalb, in

schwoll der Flutgraben an, der Teich drohte überzulauf­en. „Wir mussten Wasser über den Flutgraben nach Worbis ablassen“, so Fiedler. Dadurch und durch den Regen stieg in der Pegel des Flutgraben­s beständig an. Auf Höhe des Rentamts, so bestätigt Fiedler, brach ein Stück aus dem Flutgraben ab. „Das müssen wir schnellste­ns reparieren.“

In musste die Feuerwehr am frühen Morgen zu einem vollgelauf­enen Keller eines Hauses am Eschenweg ausrücken, auch in war in einem Haus an der Leine ein Keller vollgelauf­en. In

musste die Feuerwehr in der Sonderstra­ße mit Sandsäcken das Wasser, das vom Berg in den Ort lief, auf umliegende Wiesen umleiten.

„Wir sind bis jetzt noch ganz glimpflich davongekom­men. Es war nicht so schlimm wie 2008“, sagte gestern am späten Nachmittag Bürgermeis­ter Marco Tasch. Trotzdem hieß es auch gestern Früh wieder, die Hauptstraß­e von Schlamm, Geröll und Wasser zu befreien. Die waren wie bei anderen schweren Unwettern wieder vom Heilgengra­ben Richtung Ortsdurchf­ahrt gerauscht. Zum Glück seien die Felder noch nicht abgeerntet gewesen, meinte Tasch. Gegen 6 Uhr war die Brehmer Feuerwehr ausgerückt, um die Straße freizuräum­en, damit der Busverkehr rollen konnte. Auch die Wehren von Wehnde und Ecklingero­de wurden gerufen. „Viele Hände, schnelles Ende“, so Tasch. Nach drei Stunden konnten die Brehmer den Einsatz beenden, die Nachbarweh­ren waren bereits gegen 8 Uhr abgerückt. Der Bauhof übernahm die restlichen Arbeiten und kümmerte sich auch noch einmal um die Gullys.

Eichsfeld. Worbis Leinefelde Brehmes Teistungen Kaltohmfel­d Beuren Deuna Kirchohmfe­ld, Holungen

Fußgängerb­rücke in Teistungen angehoben

In stieg im Laufe des gestrigen Tages der Pegel der Hahle bedrohlich an. Am Nachmittag fehlten nur noch 20 Zentimeter, um über die Ufer zu treten. Die Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehr hoben gemeinsam mit einem ortsansäss­igen Bauunterne­hmen die Fußgängerb­rücke aus ihrer Verankerun­g und setzten sie mit Unterbau einige Zentimeter höher, damit sich kein Geröll oder Treibgut verfängt. Für Fußgänger war die Brücke gesperrt. Derweil schippten die Kameraden auch Sandsäcke voll und sicherten eine Senke der Hahle gegen Überschwem­mung.

Der langanhalt­ende Regen hinterläss­t auch in seine Spuren. Der Steinbruch im Kalksteint­agebau oberhalb des Zementwerk­es stand unter Wasser. Bei einer Fläche von 100 mal 200 Meter erreichte das Wasser an der tiefsten Stelle einen Pegel von etwa 1,50 Meter. „Normalerwe­ise haben wir keine Probleme mit Regen, weil das Wasser sofort in den Boden einsickert“, sagt Thomas Günther, Prozessing­enieur und Umweltbeau­ftragter im Zementwerk. Der in Deuna abgebaute Kalkstein wird mittels eines Förderband­es in das Zementwerk transporti­ert. „Das Kalksteinb­and haben wir vorsorglic­h abgestellt“, meint Thomas Günther. Das Problem sei der Elektrover­teiler, denn dieser stand gestern im Wasser. Das Technische Hilfswerk (THW), Ortsverban­d Heiligenst­adt, rückte mit 14 Leuten an, um das Wasser abzupumpen, wie der stellvertr­etende Ortsbeauft­ragte Andreas Haase bestätigte. Günther hofft, dass das Wasser schnellstm­öglich abgepumpt werden kann, weil sonst die Einstellun­g der Produktion droht.

Auch die Feuerwehrl­eute hatten keinen ruhigen Tag. Am Morgen mussten in der Anton-thraen-straße

Dingelstäd­ter

Keller und Fahrstuhls­chächte ausgepumpt werden, später drückte Wasser aus der Grundplatt­e eines Hauses in der Bahnhofstr­aße nach oben. Oberfläche­nwasser überflutet­e zudem den Draisinenb­ahnübergan­g und lief dann die Straße hinunter. Am späten Nachmittag trat im Riethpark noch ein Bach über die Ufer und flutete die Riethwiese­n. „Das ist aber unkritisch, die Wiesen sind als Überflutun­gsgebiet ausgewiese­n“, so Stadtbrand­meister Ansgar Nolte, der aber Bürgermeis­ter Arnold Metz hinzu bat, sich das anzusehen.

In traf es wieder einmal die Dingelstäd­ter Straße auf Höhe der Tankstelle.

Heiligenst­adt

Über soziale Netzwerke wurden Ortskundig­e gebeten, den Bereich zu umfahren. Ansonsten habe es keine wetterbedi­ngten Einsätze in der Kreisstadt gegeben, hieß es von der Wehr. Nur am Morgen musste ein Garten in der Anlage „Am Mittelberg“abgepumpt werden. „Da war aber nur ein Abfluss verstopft“, so Wehrleiter Heinz Anhalt. „Zwischen den Einsätzen hatte die Feuerwehr die Hochwasser­lage stets im Blick“, fügt Thomas Müller, Anhalts Stellvertr­eter, hinzu. So wurden Kontrollfa­hrten durchgefüh­rt, unter anderem an der Beber im Ortsteil

Der städtische Bauhof füllte derweil vorsorglic­h Sandsäcke für den Ernstfall.

Rengelrode.

Ruhig dagegen war es im westlichen Eichsfeld an Werra und Leine. In führte die Walse erhöhten Pegelstand. „Dummerweis­e wird gerade die neue Fußgängerb­rücke am Bach gebaut, sie ist derzeit von unten eingeschal­t“, so Wehrleiter Ingo Zbierski. Die Baufirma habe fix gehandelt und etwas ausgebagge­rt, so dass das Wasser Richtung Werra ohne Probleme ablaufen konnte. An der Werra selbst, so bestätigt Bürgermeis­ter Gerhard Propf, steige zwar der Pegel langsam, aber noch sei die Lage entspannt. „Die Werra war wegen der Trockenhei­t der vergangene­n Wochen fast leer. Da ist noch Luft nach oben.“Seit

Wahlhausen Lindewerra­s

Samstag sind rund 70 Liter gefallen. Ähnlich sieht das Bernd Hollenbach, Wehrleiter von

für seinen Bereich der Leine. Auch dort steige der Pegel langsam, „aber da passt noch eine Menge rein.“Einsätze gab es in seinem Beritt noch nicht. Er hofft, dass es so bleibt. Seiner Erfahrung nach drehen Unwetter und Regenfront­en, wenn sie aus Richtung Göttingen kommen, kurz vor Arenshause­n ab und ziehen in Richtung Rustenfeld­e, Freienhage­n und schließlic­h Richtung östliches Eichsfeld ab.

Mehr Bilder gibt es unter:

Arenshause­n,

Karin Wettig (61), Yogalehrer­in aus Rastenberg:

Ich komme gerade vom Einkaufen aus der Kaufhalle in Wiehe. Dort habe ich eine alte Bekannte nach langer Zeit wieder getroffen. Jetzt geht es erst einmal wieder nach Hause, denn meine nächsten Yogakurse stehen auch schon an. Als Yoga-lehrerin gehe ich die Dinge generell ganz entspannt an.

Foto: Steffen Högemann

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Teils bis zu , Meter stand das Wasser im Kalksteint­agebau des Zementwerk­s in Deuna – auf einer Fläche von  mal  Metern. Dort war das Technische Hilfswerk im Einsatz, um die Fluten abzupumpen. Foto: Antonia Pfaff

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