Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Goldenes Zeitalter
Verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte werden als Blütezeit beschrieben
Ein goldenes Zeitalter wünschen sich viele Menschen. So richtig nachweisen kann ich das Goldene Zeitalter nicht.
Dem Mythos nach, also den Göttern- und Heldenerzählungen, und nach Ansicht der Philosophen soll es nach der Entstehung der Welt und der Menschen diesen günstigen Zeitraum gegeben haben. Es soll ein schuld- und sorgenfreies Leben gewesen sein, ohne Hungersnöte oder kriegerische Auseinandersetzungen. Wann das war und ob es das tatsächlich gegeben hat, weiß sicher niemand, aber es muss schon ewig lange her sein.
Die Zeit wird von den Begriffen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gebildet, ihr Gesamtbegriff heißt Ewigkeit.
Fast in „jüngster Vergangenheit“kann man die Bronzezeit als goldenes Zeitalter im Mittelmeerraum um 2700 bis 800 vor Christi Geburt bezeichnen. Man schreibt dieser historischen Zeit zu, dass „Milch und Honig“flossen. Erstmals wurde in der Geschichte Reichtum angehäuft. Die Nahrung wurde entweder durch Aussaat und Tierzucht hergestellt. Die Menschen der Bronzezeit waren also fleißige Bauern, welche bereits Holzpflüge zur Bewirtschaftung ihrer Felder benutzten.
Bronze wird aus Kupfer und Zinn hergestellt. Die Bronzezeit wurde durch Engpässe der benötigten Metalle beendet. Damit vollzog sich im Mittelmeerraum ein erheblicher kultureller Bruch mit der relativ zügigen Umstellung der metallischen Prozesse auf die Eisenproduktion. Dieser Übergang ging schneller und durchgreifender vonstatten als die Einführung der Vollbronze in Europa.
Die Niederlande durchliefen ein goldenes Zeitalter einer kulturellen Entwicklung, das allgemein als Höhepunkt der holländisch-niederländischen Zivilisation angesehen wird. Besonders die Malerei erreichte im 17. Jahrhundert in den Niederlanden eine derartige Blüte, dass sie gelegentlich allein mit dem Begriff des Goldenen Zeitalters verbunden wird. Bemerkenswert ist, dass die rasante wirtschaftliche Entwicklung ein soziales Netz schuf, auch für die Armen und Schwachen wie Armenküchen, Waisenhäuser und Altenheime.
Nach den verheerenden Kriegen der vorigen Jahrhunderte wird die Zeit von 1924 bis 1929 in Deutschland als die goldenen Zwanziger bezeichnet.
Diese Jahre erzählen vom Lebensgefühl einer verlorenen Generation. Es wurde viel Sport getrieben, Charleston getanzt, die Damen ließen sich gegen reichliche Proteste Bubiköpfe schneiden, zahlreiche Lichtspielhäuser, in denen Stummfilme gezeigt wurden, etablierten sich. 1924 bis 1929 war in Deutschland eine Hochkonjunkturperiode mit erstaunlichen ökonomischen Leistungen. Beendet wurden die Goldenen Zwanziger von der Weltwirtschaftskrise, ausgehend vom Börsenkrach am Schwarzen Freitag an der Wall Street in New York. Soziale Spannungen brachen wieder auf und resultierten im Aufstieg des Nationalsozialismus.
Aus meiner Sicht waren in meinem langen Leben die Kindheit und Jugendzeit die goldenen Jahre. Leichtfüßig, von den Eltern umsorgt, haben wir ohne Handy oder iphone, wenn auch in einer wirtschaftlich armen Zeit, glücklich gelebt. Gern möchte man diese Zeit nochmals genießen. Zu Hause alt werden sind auch goldene Jahre. Die Goldreserven der Länder sind die Garanten für eine stabile Währung. Sie werden in Deutschland bei der Bundesbank gelagert, in den Vereinigten Staaten im Hochsicherheitstrakt in Fort Knox in Kentucky und in einer Bank in New York.
Aber noch liegen Goldreserven tief in der Erde verborgen und werden mühevoll und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zum Beispiel in Australien, Chile, Russland, Brasilien oder Peru im Bergbau gewonnen.
Hier kann das nicht alles besprochen werden – außerdem ist Reden Silber und Schweigen Gold. . .
Ilka Ledermann ist praktizierende Ärztin für Allgemeinmedizin und schreibt für die Seniorenseite der TA.