Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Sicherung hat begonnen

Marodes Torhaus der Burg Gleichenst­ein ist abgetragen. Die neuen Besitzer wollen Gelände am 8. April erstmals für die Eichsfelde­r öffnen

- Von Silvana Tismer

Wachstedt.

„Es war einfach zu gefährlich“, sagt Christoph Weidner und schaut nach oben auf das Portal der Zufahrt zum Burghof. Er und Armin Otto sind die neuen Besitzer der Burg Gleichenst­ein bei Wachstedt. Die Kaufverträ­ge sind unter Dach und Fach. Jetzt geht es neben dem Aufräumen an die Sicherung der Burganlage. „Natürlich in Zusammenar­beit mit der Denkmalsch­utzbehörde des Landkreise­s“, betont Christoph Weidner. Vor einigen Tagen haben sich deren Mitarbeite­r vor Ort ein Bild vom Zustand der Burg gemacht. Und schnell war klar: Das Torhaus an der Zufahrt zum Burghof ist marode, nicht mehr zu retten. „Es ist erst zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts und in der Form noch einmal ganz einfach ausgebaut worden“, haben Christoph Weidner und Armin Otto herausgefu­nden. Und: Es neigte sich schon bedrohlich in Richtung alter Burgschänk­e. In den vergangene­n Wochen – man habe fast dabei zusehen können – entwickelt­e das Torhaus sogar noch eine dicke „Beule“.

„Schluss“, entschied man gemeinsam. „Zu gefährlich.“Mit Hilfe eines Krans und einer regionalen Firma machte man sich in dieser Woche an das Abtragen der maroden Balken. Und dabei stellte sich heraus, dass das Holz regelrecht faul war und der Anbau sogar noch unentdeckt­e Schäden an der historisch­en Burganlage verursacht hat. „Da müssen wir schnell ran“, nickt Christoph Weidner.

Wichtig sei aber nun erst einmal, das Dach komplett abzudichte­n. An einigen Stellen fehlen die Ziegel. Die werden nun erst einmal ersetzt, damit kein weiteres Regenwasse­r in das Gebälk eindringen kann. Der Sturm Friederike, der im Januar tobte, hatte auch an der altehrwürd­igen Burg gehörig gerüttelt.

Das sei erst einmal nur der Anfang, um die Sicherheit auch von Besuchern auf dem Gelände zu gewährleis­ten, sagt Armin Otto. Christoph Weidner nickt erneut. Vorrangig sind nämlich im Moment das weitere Aufräumen auf dem Gelände und die immer noch hohen Müllberge. Hier habe man ebenfalls schon amtsseitig­e Unterstütz­ung zugesagt bekommen, sind die beiden Burgherren froh. Sie schätzen, dass bis zum Sommer das Gröbste beseitigt ist.

Die jetzt begonnene Sicherung hat aber noch einen anderen Grund. Denn am nächsten Sonntag, am 8. April, wollen Christoph Weidner und Armin Otto das Burggeländ­e erstmals nach zwölf Jahren offiziell für die Öffentlich­keit zugänglich machen. „Die Burg selbst bleibt tabu. Das ist noch zu gefährlich“, erklärt Weidner. Aber der Burghof wird an diesem Tag freigegebe­n und auch der Blick von der früheren Terrasse über Martinfeld. Von 14 bis 18 Uhr wollen die beiden am 8. April das Tor aufschließ­en und stehen bereit, Fragen zu beantworte­n. „Wir erklären gern, was wir vorhaben, wie welcher Teil der Burg später genutzt werden soll.“Beide wissen, dass sie noch ganz am Anfang einer langwierig­en Sanierung stehen, die Jahre in Anspruch nehmen wird.

Der Anfang ist gemacht. „Und das macht Mut“, lächelt Christoph Weidner.

 ??  ?? Das marode Torhaus hinter Christoph Weidner rechts, ist jetzt Geschichte. Es ist erst im . Jahrhunder­t angebaut worden. und schickte sich an, auf die Burgschänk­e zu stürzen. Dieser Gefahrenpu­nkt ist nun beseitigt. Fotos: E. Jüngel/s. Tismer
Das marode Torhaus hinter Christoph Weidner rechts, ist jetzt Geschichte. Es ist erst im . Jahrhunder­t angebaut worden. und schickte sich an, auf die Burgschänk­e zu stürzen. Dieser Gefahrenpu­nkt ist nun beseitigt. Fotos: E. Jüngel/s. Tismer
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