Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Erfurtsch, das fetzt
Wie sprechen Landeshauptstädter? Ein kleines Sprachspiel, nicht nur für Puffbohnen
Immerhin neun verschiedene Dialakte gibt es in Thüringen. Wie aber sprechen die Erfurter? Natürlich Erfurtsch – und das mitunter mit ziemlich eigenen Wortschöpfungen.
Kennen Sie sich aus? Sprechen Sie selbst so? Verstehen Sie andere? Testen Sie sich einfach mal selbst…
Auf Erfurtsch
Was ist Ärford?
Was tun Kinger, die glennern?
Wie viel Punkte haben Muküpchen?
Was bedeutet runger? Wer mag Knetsch? Was sind Brummochsen? Wer ist ein Dämlack? Was, bitteschön, soll ein Dummbittl sein?
Was tun Erfurter, die bläken? Wer möchte eine Dunzelmohne sein?
Ab in die Falle…
Eine Gusche hat jeder, denn dieses Wort bedeutet…
Wie sieht ein Hemmelecker aus?
Was haben Kinkerlitzchen und Horbel gemein?
Was ist ein Krawenzmann? Herumlungern hat nichts mit der Lunge zu tun. Stromern auch nicht. Sondern?
Viele Menschen hassen Mengenke. Warum?
Wer gern in ein Rämpfchen beißt…
… der schnorpst vielleicht auch gern. Schlumpen haben wir alle. Was, bitte?
Wo wachsen Bumbaumeln?
Was fetzt?
Auf gut Deutsch
Gemeint ist Erfurt, was Erfurter gern mit einem lang gezogenen Ä aussprechen. Kinger sind Kinder. Sie schlittern über gefrorene Pfützen. Kinger werden auch als Wänster bezeichnet. Muküpchen oder auch Mutschekiebchen sind Marienkäfer. Sie haben maximal 24 Punkte. „Komm’ste runger?“, fragen Kinger ihre Freunde. Kommst Du runter zum Spielen? Wer später wieder hoch geht, der geht nuff.
Wer knetscht, lässt sich auf einen Schwatz ein. Knetsch, das ist Klatsch und Tratsch, mitunter ist auch Unsinn gemeint.
Diese Worte bezeichnen sture bzw. dumme Menschen. Sie schreien herum – oder sie weinen.
Niemand. Es sei denn, man wäre gern ein Tölpel. … bedeutet: Ab ins Bett! … Mund.
Hemme steht für ein Unteroder auch Oberhemd. Es leckt, es schaut zum Hosenbund heraus. Hemmelecker sind liederlich gekleidet.
Unfug lieben vor allem jene, die ihn anstellen. Allerdings kann’s als Strafe für Kinkerlitzchen auch mal eine Horbel geben, eine Kopfnuss.
Eigentlich alles, was für seine eigenen Verhältnisse besonders groß anmutet. Das können Dinge ebenso sein wie Personen.
Beides bedeutet, ziellos unterwegs zu sein. Man gammelt oder treibt sich herum.
Weil ihnen ein heilloses Durcheinander suspekt ist. … liebt Brotkanten.
Wir knabbern geräuschvoll, zum Beispiel Obst und Gemüse.
Gemeint sind Schuhe. Löwenzahn gedeiht auf nahezu jeder Wiese.
Alles, was Jugendliche heutzutage cool nennen, fetzt. Die Erfurter Mundart gehört vermutlich nicht mehr dazu. Schade, eigentlich.