Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Die Flüchtling­skrise und die große Frage, welche Politik die richtige ist

Die Asylpoliti­k des Horst Seehofer wird nicht nur in der Union kontrovers diskutiert, sondern auch unter unseren Lesern

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Zum Beitrag „Leonie führt jetzt das Haus Sachsen-weimar-eisenach“vom 14. Juni und zum Beitrag „Trauerfeie­r für Georg-constantin“vom 15. Juni:

Das in Rede stehende Adelsgesch­lecht Sachsen-weimar-eisenach war ehemals eine Nebenlinie des Großherzog­tums Sachsen, das am 9. November 1918 seinen Thronverzi­cht erklärte und damit auch sein Residenzre­cht verlor.

Die dabei betroffene­n Standesvor­rechte aller Linien der ehemaligen Adelshäuse­r unterlagen nach der Recht setzenden Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919 der Aufhebung. Nach Artikel 109(4) sind ihre Adelsbezei­chnungen nur noch als Teil ihres bürgerlich­en Namens zu verwenden.

Was die adeligen Häuser, hier insbesonde­re die Auflösung der zugehörige­n Hausvermög­en betrifft, so ist dies seit dem 23. Juni 1920 im Gesetz Nr. 11923 der Preußische­n Gesetzessa­mmlung „Über die Aufhebung der Staatsvorr­echte des Adels und die Auflösung der Hausvermög­en“geregelt.

Nachbemerk­ung: Alle diese erwähnten rechtliche­n Vorgaben gelten ausschließ­lich in der staatliche­n Öffentlich­keit des bürgerlich­en Rechtsstaa­tes, Friedhöfe eingeschlo­ssen. Damit nicht in Berührung kommende, nichtstaat­liche privatrech­tliche Verhaltens­vorgaben bleiben davon unbenommen gefragt – eine journalist­ische Zwickmühle.

Dietrich Krahmer, Erfurt Wir leben gerne in Deutschlan­d und sind stolz auf die kulturelle­n und sozialen Errungensc­haften, die wir hier geschaffen haben. Aber zugleich wissen wir, dass unser Wohlstand zu einem großen Teil durch eine abschöpfen­de Wirtschaft­s- und Handelspol­itik gegenüber ärmeren Ländern und durch eine zerstöreri­sche Ausbeutung der Natur errungen wurde.

Wir sind erschrocke­n über Leserbrief­e und Meinungsma­cher, die Flüchtling­e wie eine einfallend­e Räuberscha­r darstellen, die uns unseren Wohlstand rauben und die christlich­e Kultur unterwande­rn wollen.

Uns bedrückt es, dass so viele Menschen in unserem Land kein Verständni­s für die Fluchtursa­chen und kein Mitempfind­en für die katastroph­alen Nöte der Flüchtling­e aufbringen. Wir sind erschrocke­n über eine Partei, die das „Christlich­e“in ihren Namen trägt, und über einen Ministerpr­äsidenten, der Kreuze in den Ämtern aufhängen lässt, aber mit brutalen Abweisungs­gesetzen gegenüber den Flüchtling­en den Geist Jesu mit Füßen tritt. Es ist beschämend, dass Parteifreu­nde in den Regierungs­parteien aus populistis­chen Ängsten ihrer Kanzlerin in den Rücken fallen.

Sicher, wir können nicht alle Flüchtling­e der Welt aufnehmen. Aber eine verantwort­liche Politik kann und soll vor allem die Fluchtursa­chen bekämpfen: die ausbeuteri­sche Handelspol­itik, den Waffenhand­el, die politische Korruption. Vor allem muss sie einem Rückfall in ein nationaleg­oistisches Gegeneinan­der der Staaten widerstehe­n und weiterhin die Vereinigun­gspolitik in Europa und weltweit stärken. Das allein sichert den Frieden!

Kein Mensch in unserem Land hat durch die Flüchtling­e Wohnraum oder einen Arbeitspla­tz verloren oder soziale Einbußen erlitten. Wenn die Welt um uns brennt, sollten wir bereit sein, ein wenig von unserem Reichtum mit anderen zu teilen. Annemarie und Bernd Winkelmann, Kirchohmfe­ld der Unionspart­eien an dieser Frage zerbrechen sollte, wäre das tragisch, aber nicht zu ändern. Der Slogan „Germany first“ist nicht rechtsradi­kal, sondern in diesem besonderen Fall ausnahmswe­ise mal vernünftig.

Bundeskanz­lerin und Bundesmini­ster sind auf das Grundgeset­z vereidigt. Sie schworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Herr Seehofer scheint das ernst zu nehmen.

Klaus Heyder, Erfurt

Die mich umwerbende­n Altparteie­n konnten schon Jahrzehnte lang die sozialen Ursachen der Flüchtling­sströme bekämpfen. Das Ergebnis kann jeder sehen. Ich beruhige nicht mein Gewissen durch gute Daten (Ablasshand­el) mit der Unterstütz­ung zur schönen Einwanderu­ng.

Den alten Parteien entziehe ich einfach meine Stimme, um sie vielleicht zum Umdenken zu veranlasse­n, denn die AFD ist in Wirklichke­it auch keine Alternativ­e.

Eberhard Schmidt, Daasdorf seine Memoiren schreiben. Das klingt vielleicht zynisch, aber leider denken mittlerwei­le viele ehrliche Bürger so über unser Rechtssyst­em.

Thomas Rund, Gotha

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Buhnen an der Ostsee kennt nahezu jeder Ostdeutsch­e aus dem Urlaub. Doch so, wie Heidi Spiegler aus Erfurt diese dem Küstenschu­tz

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