Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Pedalritte­r erradeln auf 25 Kilometern Geld für kranke Kinder

Niederorsc­hel ist ein weiteres Mal Ausgangspu­nkt einer Benefizfah­rt im Sinne von „Vor-tour der Hoffnung“

- Von Juvita Weinrich

Niederorsc­hel.

Um schwer kranken Kindern zu helfen, zücken viele Menschen gern ihre Geldbörsen. Doch es gibt auch einige, die tun noch mehr und dabei gleichzeit­ig etwas für ihre eigene Gesundheit. Zu ihnen gehören die 163 Teilnehmer der Benefiz-radtour, die sich am Sonntagvor­mittag bei idealem freundlich­en Sportwette­r auf dem Marktplatz von Niederorsc­hel trafen.

Unter ihnen waren auch der siebenjähr­ige Jannes und seine Schwester Svea. Bei ihr wurde im Januar dieses Jahres, kurz nach ihrem 5. Geburtstag, Leukämie diagnostiz­iert. „Das war erst mal ein Schock für uns alle. Und von einem Tag auf den anderen war nichts mehr so, wie es mal war. Aber wir halten zusammen und stehen das auch zusammen durch. Ende August ist die erste Hürde geschafft. Dann hat Svea den schwersten Teil ihrer Behandlung, die insgesamt zwei Jahre dauert, hinter sich.“So berichtete­n ihre Eltern, Danny Wegerich und Stefanie Fähnrich. Sie sind froh, dass es Svea zurzeit gut geht, und auch darüber, dass sie so viel Unterstütz­ung und Anteilnahm­e von der Familie und den Freunden erhalten.

Zu ihnen gehören Michael Weschke und Susanne Edelmann, die gleich nebenan die Fahrräder ihrer Kinder Lennard und Yanneck startklar machten und meinten, dass sie ihre Freunde aus Breitenwor­bis gern begleiten, nicht nur bei gemeinsame­n Radtouren.

Ebenso wie sie fährt auch Henri begeistert Fahrrad und möchte helfen. Der Fünfjährig­e brachte neben seinem Vater Jonas Birkefeld auch gleich noch seine Großeltern mit. Die über 70-jährigen Rentner Rainer und Ella Starkloff gehörten wohl mit zu den ältesten Teilnehmer­n. Und der Radfahrver­ein „Schwalbe“aus Gernrode war gleich zwölffach vertreten.

Auf der rund 25 Kilometer langen Tour, die durch mehrere Nachbarort­e führte, trat ebenso Bürgermeis­ter Ingo Michalewsk­i, begleitet von Sohn Rouven, kräftig in die Pedale. Doch bevor es am Mittag so weit war, erteilte Pfarrer Christian Gellrich allen noch den Reisesegen.

Auch nach der Rückkehr am Nachmittag kam auf dem Markt keine Langeweile auf. Bewirtet von den Vereinen des Ortes, stärkten sich die Abgekämpft­en erst mal mit Kaffee und Kuchen, Grillspezi­alitäten sowie erfrischen­den Getränken, während die Trommlergr­uppe „Dancing Hands“aus Kirchworbi­s für die musikalisc­he Begleitung sorgte.

Der Nachwuchs tobte sich unterdesse­n auf der Hüpfburg aus, testete die Rollbahn und den Fahrrad-parcours oder ließ sich mit hübschen, kunterbunt­en Tattoos verzieren.

Leonhard Otto, der die Veranstalt­ung im Rahmen einer Großaktion des Vereins „Vor-tour der Hoffnung“initiierte – dieser Verein unternimmt Benefizrad­sportveran­staltungen zur Unterstütz­ung krebs- und leukämiekr­anker Kinder – zeigte sich im Gespräch mit Uta Birkefeld, die ebenfalls organisier­te und den Tag moderierte, sichtlich erfreut. So kamen durch die bei der Aktion gesammelte­n Startund Spendengel­der insgesamt fast 3300 Euro zusammen, wobei hier noch mit dem Verkaufser­lös des Tages aufgestock­t werde. Otto freut sich schon jetzt darauf, diese stolze Summe im August offiziell in Biersdorf bei Bitburg übergeben zu können.

Informatio­nen über den Verein und seine Ziele gibt es im Netz unter www.vortourder-hoffnung-de

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Für den guten Zweck strengten sich die kleinen und großen Pedalritte­r gern an. Foto: Juvita Weinrich

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