Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Mehr Platz für Übernachtungsgäste am Draisinen-bahnhof
Ferienwohnungen in Lengenfeld unterm Stein. Sanierung des Viaduktes bleibt wichtige Aufgabe in den nächsten Jahren
Lengenfeld/stein.
Vor allem mit Blick auf die Fertigstellung des Kanonenbahnradweges hätten sich die Investitionen der vergangenen Jahre in den Ausbau des Lengenfelder Bahnhofes gelohnt, sagt Frank Schröter. Der Vorsitzende des Kanonenbahnvereins und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Kanonenbahn vermeldet stetig steigende Besucherzahlen seit Betriebsstart 2006. Dafür sei aber regelmäßig um- und ausgebaut sowie erweitert worden. 2013 wurden Dach und Fassade des Gebäudes von der Gemeinde Südeichsfeld saniert. Den Innenausbau stemmte der Verein, vor allem in Eigenleistung.
So wurde unter anderem der Gastraum, der „Lokschuppen“, erweitert. Hier finden jetzt 120 Besucher Platz, auf der Terrasse noch mal 150. Seit dem vergangenen Jahr wird täglich warme Küche angeboten. An den Wochenenden finden dort Familienfeiern statt.
Nun kommen drei Ferienwohnungen im Obergeschoss des Bahnhofsgebäudes hinzu, die insgesamt 20 Betten für Touristen bieten. Der offizielle Bescheid für deren Nutzung wurde nun vom Landratsamt übergeben. Ursprünglich sei in dem Gebäude, das halb dem Kanonenbahnverein, halb der Gemeinde Südeichsfeld gehört, geplant gewesen, eine Touristeninformation und Vereinsräume zu schaffen. Doch die gute Entwicklung führte nun zu der beantragten Nutzungsänderung.
Der Landrat des Unstrut-hainich-kreises, Harald Zanker (SPD), sagt, die Kanonenbahn sei ein gutes Beispiel dafür, wie Vereine die touristischen Möglichkeiten in der Region nutzen könnten. „Es lohnt sich, im Zusammenhang mit dem Tourismus zu investieren.“Bürgermeister Andreas Henning (parteilos) spricht von einer großen Nachfrage nach Zimmern in der Gemeinde. Auch er hält den Radtourismus für eine Chance. Immer öfter würden Radfahrer ihre Touren so planen, dass Etappen auch an Möglichkeiten mit Übernachtungen geknüpft werden.
Ab 2019 könnte der Kanonenbahnradweg von Dingelstädt bis nach Geismar komplett befahrbar sein. Bis dahin soll laut Frank Schröter auch der Bahnhof in Dingelstädt, der ebenfalls dem Verein gehört, zum Hotel umgebaut sein. Die Sanierung des Viaduktes in Lengenfeld, markantes Aushängeschild des Ortes und wohl opulentestes Bauwerk auf der Kanonenbahnstrecke, werde Thema der nächsten Jahre sein, sind sich Landrat, Bürgermeister und Vereinschef einig.
Vom Verein wurde eine Kostenschätzung für die Sanierung in Auftrag gegeben. Perspektivisch soll auch der Kanonenbahnradweg über das Viadukt führen. Doch dafür wären viele Auflagen zu erfüllen. Das anzugehen, sei nur mit Fördermitteln möglich, hieß es. Geprüft wird, ob in Teilabschnitten saniert werden kann. Die Betriebssicherheit ist laut Frank Schröter für drei Jahre gewährleistet.
Benedikt Faßhauer
Wohnort: Reinholterode Geboren am: 14. Juni Uhrzeit: 23.25 Uhr Größe: 55 Zentimeter Gewicht: 3900 Gramm Eltern: Judith und Martin Faßhauer
Fotos: Eckhard Jüngel (4)