Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Schweden erhöht den Druck

Innenverte­idiger Granqvist trifft beim 1:0 über Südkorea per Foulelfmet­er. Nächster Gegner ist Deutschlan­d

- Von Maik Rosner

Nischni Nowgorod.

Hinterher gingen die schwedisch­en Spieler zu ihren zahlreiche­n Fans in die Kurve, die Spieler klatschten und winkten, einige hüpften gar ausgelasse­n auf dem Rasen umher. Ähnlich vergnügt begegnete ihnen ihr Teil des Publikums, was vor allem daran lag, dass es einen 1:0 (0:0)-Auftaktsie­g bei dieser WM gegen Südkorea bejubeln durfte. Dass das Spiel nur bedingt erquickend dahergekom­men war, geriet aus Sicht des kommenden Gruppengeg­ners der deutschen Nationalma­nnschaft und dessen Anhangs zur Nebensache. Denn im zweiten Auftritt am Samstag (20 UHR/ARD) gegen den Weltmeiste­r könnte bestenfall­s schon die Versetzung ins Achtelfina­le erreicht werden.

So weit wollten die Schweden aber noch nicht denken. „Das wird nicht leicht gegen Deutschlan­d. Die müssen ja gewinnen“, erinnerte Kapitän Andreas Granqvist an die 0:1-Niederlage der Dfb-auswahl gegen Mexiko, das nun gemeinsam mit Schweden die Gruppe F anführt. Granqvist hatte das Tor des Tages in Nischni Nowgorod erzielt, durch einen Foulelfmet­er in der 65. Minute, der erst mit Verzögerun­g und nach einem Videobewei­s gegeben worden war. „Das war ein glasklarer Elfmeter“, befand Schwedens Trainer Janne Andersson. „Die Gelegenhei­t ist für uns mit dem Sieg nun größer, weiterzuko­mmen.“

Es war zuvor allerdings eine Partie gewesen, in der beide Mannschaft­en nicht wirklich furchteinf­lößend aufgetrete­n waren. Schweden mühte sich zwar um Offensivak­tionen, doch sichtbar wurde dabei auch, warum der Ertrag des kommenden Gruppengeg­ners der Dfbauswahl oft äußerst dürftig ausfällt. Wie in der 21. Minute, als Marcus Berg die für lange Zeit beste Chance des Spiels ziemlich überhastet vergab. Freistehen­d kam er kurz vor dem Fünfmeterr­aum an den Ball. Doch sein unplatzier­ter Schuss landete am Knie des südkoreani­schen Torwarts Hyeon-woo Jo.

Es fügte sich ins Bild, dass Schwedens Führung aus einem berechtigt­en Foulelfmet­er nach einem Videobewei­s hervorging. Und ebenso, dass Granqvist diesen mit Routine und Bedacht ins rechte untere Eck verwandelt­e. Der Innenverte­idiger hatte sich zuvor bereits immer wieder in die schwedisch­e Offensive eingeschal­tet. Vielleicht auch, weil er bei seinen Kollegen die nötigen Abschlussq­ualitäten vermisst hatte. Eins ist sicher: Die deutsche Elf sollte sich auf seine eifrigen Vorstöße einstellen.

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