Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Russland so gut wie sicher im Achtelfinale
Wm-gastgeber gelingt beim 3:1 gegen Ägypten die nächste Tor-gala. Stürmerstar Salah schleicht vom Platz
St. Petersburg.
Jetzt geht die Party richtig los! Der Weg ins Wm-achtelfinale ist für Gastgeber Russland nach dem nächsten überzeugenden Sieg frei. Die Sbornaja ließ Ägypten beim 3:1 (0:0) kaum eine Chance und warf die Pharaonen mit dem zurückgekehrten König Mohamed Salah dadurch fast sicher aus dem Turnier. Während die Russen mit den 64.468 Zuschauern im ausverkauften Stadion von St. Petersburg lauthals feierten, schlich Salah geschlagen vom Platz.
Der Einzug in die K.o.-runde ist Russland nach dem Eigentor von Ahmed Fathy (47.) und den Treffern von Denis Tscheryschew (59.) und Artjem Dschjuba (62.) nur noch theoretisch zu nehmen. „Wir wollten siegen, das haben wir geschafft. Wir werden uns auf das nächste Spiel vorbereiten“, sagte Trainer Stanislaw Tschertschessow.
Salah (73.) traf zwar per Foulelfmeter, nach seiner Schulterverletzung ging er aber zu selten dahin, wo es weh tut, um den Russen die Party zu verderben. Auf die Schützenhilfe der Saudis an diesem Mittwoch gegen Uruguay (17 UHR/ARD) müssen die Ägypter wohl vergeblich warten. Punktet Uruguay, ist es aus.
Russland stellt sich dagegen auf ein Finale um den Gruppensieg ein, wenn es am Montag gegen den zweimaligen Weltmeister geht. Nach dem 5:0 gegen Saudi-arabien und dem Erfolg über Ägypten dürfen sich die Russen gute Chancen auf Platz eins ausrechnen.
Salah holte bei seinem Comeback zwar den Elfmeter heraus und verwandelte selbst, viel mehr gelang dem Weltklassespieler des FC Liverpool jedoch nicht. 24 Tage nachdem er im Champions-league-finale von Real Madrids Spanier Sergio Ramos zu Boden gerissen worden war und sich dabei verletzt hatte, mied er Zweikämpfe. Trotzdem band Salah alleine mit seiner Aura und der Schnelligkeit mindestens einen Gegenspieler, den Raum nutzte Trezeguet (16.) zur ersten Chance der Ägypter.
Nach einer Körperdrehung verpasste Salah in der 42. Minute die Führung knapp. Dem Team von Trainer Hector Cuper war das Bemühen anzumerken, die unglückliche Niederlage gegen Uruguay (0:1) wiedergutzumachen, um das Achtelfinale nicht aus dem Blick zu verlieren.
Nach der Pause spielte jedoch nur noch eine Mannschaft: Fathys Eigentor öffnete die Tür, Tscheryschew mit seinem dritten und Dschjuba mit seinem zweiten Turniertor brachten die Feier in Schwung. (sid)