Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Schule in Ponitz bleibt erhalten
Vorwürfe an Minister Holter
Ponitz/erfurt.
Die Grundschule in Ponitz (Altenburger Land) öffnet nach den Sommerferien wieder. Darauf einigten sich am Mittwoch Vertreter von Eltern, Behörden, Kommunen und Bildungsministerium, nachdem das Schulamt vergangene Woche noch die Schließung verkündet hatte. „Das neue Schuljahr ist abgesichert“, so der Bürgermeister von Ponitz, Marcel Greunke (CDU). Die Zukunft gehe klar in Richtung Schulverbund, sagte der Schmöllner Bürgermeister Sven Schrade (SPD). Das Konzept soll nach den Schulferien ausgearbeitet werden.
Parallel zu den Beratungen im Altenburger Land debattierte der Landtag in Erfurt den Fall der Schule. Die Cdu-fraktion hatte eine Aktuelle Stunde beantragt. „Ponitz ist überall“, sagte ihr bildungspolitischer Sprecher Christian Tischner. Dafür, dass das Schulamt zuerst die Schulschließung verfügt habe, sei Bildungsminister Helmut Holter (Linke) verantwortlich. Dass er danach die Schuld auf die Behörde und den Schulträger geschoben habe, sei ein untragbares Verhalten. „Das Beispiel Ponitz zeigt, dass der Bildungsminister seine Schulen und Schulämter einmal mehr im Regen stehen lässt“, sagte Tischner. „Das Versprechen des Ministers, dass aufgrund der neuen Schulmindestgrößen keine Schulen in Thüringen geschlossen werden, ist heiße Luft.“
Holter warf der CDU Panikmache vor. „Ponitz ist kein Signal für Schulschließungen“, sagte er. „Ponitz ist ein Signal für Schulkooperation.“Es bleibe bei seinem Versprechen, keine kleine Schule zu schließen. Wenn seine Ministerialbeamten öffentlich anderes erzählt hätten, sei dies nicht wichtig. „Es spricht nur einer für dieses Ministerium“, sagte Holter. „Und das bin ich.“(emst/md)