Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Asyl-treffen am Sonntag

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Brüssel.

Kanzlerin Angela Merkel trifft sich am Sonntag in Brüssel mit mehreren Eu-staaten zu Beratungen über die Migrations­politik. Wie Regierungs­sprecher Steffen Seibert sagte, hat Kommission­spräsident Jeanclaude Juncker zu dem Arbeitstre­ffen im Vorfeld des Eu-gipfels Ende Juni eingeladen. Dem Vernehmen nach nehmen an dem Treffen Staaten teil, die besonders von der Flüchtling­skrise betroffene­n sind: Deutschlan­d, Österreich, Italien, Frankreich, Griechenla­nd, Bulgarien und Spanien. (dpa)

sehr gut

Julia Klöckner, Ernährungs­ministerin (CDU)

Gern mehr Tierwohl in der Landwirtsc­haft, gern weniger Glyphosat auf den Feldern und gern weniger Zucker im Essen. Aber bitte: alles ohne Druck. Die Winzertoch­ter setzt viel auf Freiwillig­keit, möchte weder Landwirte noch Konsumente­n überforder­n. Ihre Kabinettsk­ollegin Schulze hätte Glyphosat gern noch in dieser Wahlperiod­e von den Äckern verbannt. Klöckner will ein Verbot für Hobbygärtn­er. (tma)

Svenja Schulze, Umweltmini­sterin (SPD)

Svenja Schulze ist keine Frau der radikalen Töne. Sie versucht, Wirtschaft und Umweltschu­tz zu versöhnen. Ob das funktionie­rt, kann sie beim Kohle-ausstieg zeigen. Bis Ende des Jahres soll ein Enddatum stehen, erarbeitet von einer Kommission. Dass Schulze auch deutlich werden kann, haben die Autokonzer­ne erfahren. Sie hat klargestel­lt, wer ihrer Meinung nach die Kosten im Dieselskan­dal tragen muss. (tma)

gut

mittelmäßi­g

Franziska Giffey, Familienmi­nisterin (SPD)

Aus ihrer Zeit als Bürgermeis­terin des Berliner Problemvie­rtels Neukölln hat Giffey ein dickes Fell und klare Ansagen zur Integratio­n mitgebrach­t. Ihr Thema: Bildung für alle, von Anfang an. Mit einem „Gutekita-gesetz“will sie den Bundesländ­ern dabei unter die Arme greifen, unter anderem mit einem Einstieg in die Gebührenfr­eiheit, mehr Personal und gezieltere­r Sprachförd­erung. (jule)

Anja Karliczek, Bildungsmi­nisterin (CDU)

Anja Wer? Nur ein Prozent der Bürger wussten in einer Umfrage kurz nach dem Groko-start, wer sie ist. Die 47 Jahre alte Hotelmanag­erin aus dem Münsterlan­d ist blass geblieben, außer recht generell gehaltenen Verlautbar­ungen, dass Schulen digitaler werden müssen, war noch wenig zu hören. Dabei hat Karliczek Mittel: Fünf Milliarden Euro stehen im Koalitions­vertrag allein für das Digitalpak­et Schule. (jule)

bisher enttäusche­nd

Jens Spahn, Gesundheit­sminister (CDU)

Spahn kennt sein Fachgebiet, mit entspreche­nd hohem Tempo ist er gestartet. Gleich drei Gesetzentw­ürfe will er bis zur Sommerpaus­e auf den Weg bringen: mehr Pflegekräf­te, kürzere Wartezeite­n auf Arzttermin­e und geringere Kassenbeit­räge für Arbeitnehm­er und Rentner. Spahn musste allerdings lernen, dass seine eigene Fraktion, der Koalitions­partner SPD und Lobbygrupp­en mitreden wollen. (phn)

Gerd Müller, Entwicklun­gsminister (CSU)

Alle diskutiere­n über Flucht und ihre Ursachen. Eigentlich sein Kerngebiet. Doch der CSU-MANN bleibt hinter der Bühne, kaum hörbar. Müller muss sich jetzt lautstark einmischen. Er hat die Konflikte in Afrika zur „Jahrhunder­taufgabe“erklärt und fordert Milliarden-hilfen. Mehr Geld für seinen „Marschall-plan“gab die Regierung aber nicht. Viele Projekte zeigen noch keine Durchschla­gskraft. (cu)

Andreas Scheuer, Verkehrsmi­nister (CSU)

Von seinem Vorgänger Alexander Dobrindt hat Scheuer viele Probleme geerbt: die Dieselkris­e mit drohenden Fahrverbot­en, das Csu-lieblingst­hema Pkw-maut. Letztere wird nur mit viel Glück vor der nächsten Bundestags­wahl eingeführt. Beim Diesel bestellte er Daimler-chef Dieter Zetsche zum Rapport. Echte Lösungen präsentier­t er aber nicht.

Zu Bahn, Nahverkehr und Fahrrad fällt ihm wenig ein. (phn)

Helge Braun, Kanzleramt­sminister (CDU)

Besonnen und entscheidu­ngsstark: So wird Helge Braun beschriebe­n. Der Hesse soll für Merkel Probleme abräumen. Bei der Digitalisi­erung aber hapert es. Die Milliarden­investitio­nen für schnelles Internet oder Roboter-intelligen­z brauchen Zeit. Beim Asyl-krisengipf­el von CDU und CSU mit Merkel, Seehofer, Söder und Bouffier saß Braun ebenfalls mit am Tisch. Bislang sucht der „Chef

BK“nicht das Scheinwerf­erlicht. (tb)

Fotos: Getty (3), dpa (11), obs (1), istock (1)

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