Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Ein erkälteter Clown und 28 Patenschaften
Worbiser Grundschule beteiligt sich am Programm „Menschen stärken Menschen“. Integration von Kindern und Familien ist das Ziel
Worbis.
Angespannt sitzen die Kleinen auf den Stühlen. Sie erzählen und lachen miteinander. Die Aufregung steigt, neugierig schauen sie sich um. Denn sie wissen, dass gleich Clown Frieda kommen wird.
Langsam schlurfend kommt sie schließlich in den Raum und kündigt sich mit einem ordentlich lauten „Hatschi“an. Einige der Sprösslinge schrecken hoch, schauen verängstigt um sich. Als die Schüler Frieda in ihrer bunten Kleidung mit Hut und Glöckchen an den Schuhen erblicken, lachen sie. Clown Frieda präsentiert das interaktive Theaterstück „Hatschi“. Es ist ein Dankeschön und eine Würdigung seitens des Thüringer Landesverbandes der Schulfördervereine für die Leistung der Worbiser Grundschüler. Der Landesverband ist seit 2016 als Partner der Stiftung Bildung der Träger des Programms „Menschen stärken Menschen“des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Und an diesem Programm beteiligt sich die Worbiser Grundschule seit anderthalb Jahren. Das Besondere: Es werden Patenschaften zwischen Schülern geschlossen. Sie sind auf Augenhöhe, sagt Projektreferentin Dorothee Kreling. Es ginge darum, dass zwischen Kindern mit und ohne Fluchterfahrung eine Patenschaft geschlossen wird, die sie unterzeichnen. Das bedeutet, dass die Kinder dann zusammen lernen, gemeinsam spielen und ihre Freizeit miteinander verbringen. Die Patenschaft läuft sechs Monate. Begleitet werden die Kinder von Ehrenamtlichen und den Lehrern vor Ort. In der Worbiser Grundschule gibt es derzeit 28 dieser Patenschaften. „Es läuft bei uns sehr gut“, lobt Schulleiterin Sabine Sroka. Es sei so gut, dass nicht nur die Kinder zueinander fänden, sondern auch die Eltern, die dann gemeinsam etwas unternähmen. Und Dorothee Kreling meint, dass das Zueinanderfinden der Familien und gelebte Integration das Ziel sind. Das Programm wird im kommenden Jahr noch erweitert, so dass Chancen-patenschaften entstehen – für die Kinder, die in irgendeiner Weise benachteiligt sind.