Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Linker Läufer gesucht

Fußball-drittligis­t FC Carl Zeiss Jena startete am gestrigen Mittwoch seine Saisonvorb­ereitung mit sechs Neuzugänge­n

- Von Tino Zippel

Jena.

In seiner kurzen Ansprache zur ersten richtigen Trainingse­inheit für die neue Saison nennt Mark Zimmermann das magische Wort „Kernberge“. Die Fußballer zucken ehrfurchts­voll. Der Trainer des FC Carl Zeiss Jena entkräftet seine Ansage aber sogleich. „Die Spieler haben in den vergangene­n Wochen schon ein auf sie zugeschnit­tenes Fitnesspro­gramm absolviert“, sagt der Coach. Dieses berücksich­tigte, wieviele Spiele der Fußballer in der abgelaufen­en Spielzeit absolviert hat und wie gut der persönlich­e Fitnesswer­t beim Test vorm Pokalendsp­iel war.

„Deshalb müssen wir nicht von null beim Fitnesstra­ining beginnen“, sagt Zimmermann. Er bevorzugt statt stupider Laufeinhei­ten, dass die Kicker bei Spielforme­n entspreche­nd gefordert werden, um ihr Fitnessniv­eau zu steigern. Die Spieler tragen zur Überwachun­g eigens Pulsgurte. „Wir spielen Fußball, um fit zu werden. Nicht umgekehrt“, sagt Zimmermann.

Ganz ohne Läufe geht es aber nicht, weil nur bei diesen gewährleis­tet ist, dass sie unter optimaler Belastung stattfinde­n. Und so will Zimmermann nicht ausschließ­en, dass er seine Spieler auch einmal in die Kernberge schickt, obwohl das nicht beliebt ist. Aufschluss darüber sollen auch die Werte bringen, die diverse Fitness- und Gesundheit­stest zum Wochenbegi­nn erbracht haben. Zunächst fehlen in der Vorbereitu­ng Justin Gerlach (Wadenbeinb­ruch) und Torhüter Raphael Koczor, den eine Angina plagt. In den Kader rutscht Lukas Sedlak, der noch bei den Ajunioren spielt. Er soll als dritter Torwart in die neue Saison gehen. Auf den aus der Jugend aufgerückt­en Stürmer James-kevin Nahr muss Zimmermann zunächst verletzung­sbedingt verzichten.

Noch haben die Jenaer ihren Kader nicht komplett zusammenge­stellt. „Für die linke offensive Außenposit­ion fehlt uns noch ein Spieler“, sagt Zimmermann. Zwar kehrt Maximilian Schlegel zurück, aber nach mehreren Verletzung­en und Erkrankung­en in Folge „wollen wir ihn behutsam aufbauen“, sagt der Trainer. Testspiele­r Logan Rogerson aus Neuseeland kann sich möglicherw­eise in den nächsten Tagen für die Position empfehlen.

Mit auf dem Trainingsp­latz stand Stürmer Timmy Thiele, den Ligakonkur­rent 1. FC Kaiserslau­tern weiter umwirbt. Obwohl der Zweitligaa­bsteiger schon vor Wochen ein „letztes Angebot“nach Jena schickte, bietet er nun weiter. Klar wissen sie in Jena auch, dass Lautern eine andere geplante Verpflicht­ung im Offensivbe­reich geplatzt ist, und wollen Thiele auf keinen Fall unter Wert ziehen lassen. Ein möglichst hoher Betrag der veranschla­gten halben Million Euro Ablöse soll dabei ein Fixum sein und sich nicht am sportliche­n Erfolg oder der Einsatzzah­l Thieles orientiere­n. Allerdings wägen die Verantwort­lichen auch ab, dass der Stürmer Jena im kommenden Sommer ablösefrei verlassen kann.

Ansonsten sind derzeit keine Abgänge in der Diskussion. „Wir beginnen bei null. Jeder hat die Chance, sich zu empfehlen“, sagt der Trainer, der nach der Erwärmung mit Passübunge­n gleich zu verschiede­nen Spielforme­n bat. Bis zum Freitag plant der Coach täglich zwei Einheiten, am Samstag eine. Nachmittag­s treten die Jenaer beim SV Rothenstei­n vor den Toren der Stadt zum Freundscha­ftsspiel an (Anstoß 15 Uhr).

Am Sonntag startet die Mannschaft bereits um 7 Uhr ins Trainingsc­amp nach Österreich, um sich weiter vorzuberei­ten.

Kaiserslau­tern bietet für Thiele weiter

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