Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Morde in Mechterstä­dt und der Kapp-putsch

Ruhlaer Gedenktag mit Theater und Debatte

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Ruhla. Eine Diskussion veranstalt­et die Friedrich-ebert-stiftung Thüringen unter dem Titel „Gedenken an die Opfer des Kapp-putsches 1920 – Was sagt uns Geschichte heute?“am 24. März 2017 um 17.30 Uhr in der Heimatstub­e Thal, Dorfstraße 1, in Ruhla.

Der unter dem Namen Kapplüttwi­tz-putsch bekannte Umsturzver­such kann wohl als einer der wichtigste­n Zäsuren in der Geschichte der Weimarer Republik gelten. Am 13. März 1920 hat General Walther von Lüttwitz am frühen Morgen an der Spitze der ihm unterstehe­nden Marinebrig­ade Ehrhardt das Berliner Regierungs­viertel besetzt und seinen Mitverschw­örer Wolfgang Kapp zum Reichskanz­ler ernannt.

Der Putschvers­uch wurde nach nur vier Tagen beendet. Bei Mechterstä­dt wurden 15 Arbeiter aus Thal am 25. März 1920 von Mitglieder­n des Marburger Studentenk­orps hinterrück­s ermordet. Ihr „Verbrechen“bestand darin, dass sie den Aufruf der Landesregi­erung des Freistaats Gotha befolgten und in Thal eine Arbeiterwe­hr zum Schutze ihres Heimatorte­s bildeten.“Ihnen wird auf dem Friedhof in Thal ab 17 Uhr mit Worten des Erinnerns durch Michael Klosterman­n (Vorsitzend­er August-bebel-gesellscha­ft e.v.) und Johanna Helch (Gemeindera­tsmitglied Wuthafarnr­oda, Die Linke) gedacht.

Ab 17.30 Uhr begrüßt die Ebert-stiftung, wie sie mitteilt, zur Vorstellun­g „Alles kaputtsch!!“das Erfurter Kabarett „Die Arche“.

In der anschließe­nden Podiumsdis­kussion geht es auch um Antworten auf die Frage, welche Rolle dem zivilen Widerstand gegen Rechtsextr­emismus in der Gegenwart zukommt?

Es diskutiere­n Hans Joachim Ziegler (Bürgermeis­ter Ruhla), Harry Weghenkel (Lehrer am Albert-schweitzer-gymnasium Ruhla und Autor), Johanna Helch, Adelheid Schulze (Ortschroni­stin von Thal und Co-autorin des Buches „Die Morde von Mechterstä­dt 1920“) und Walter Bernsdorff (Geschichts­werkstatt Marburg e.v.). Der Eintritt ist frei.

Informatio­nen bei Ebertstift­ung , Tel. () , mail: info.erfurt@fes.de

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