Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Frauen sind bei Feuerwehr in deutlicher Minderheit
Schülerinnen vom Elisabeth-gymnasium und der Oststadtschule interessieren sich beim Zukunftstag „Girls Day“für die Arbeit der Berufsfeuerwehr
Eisenach. Von insgesamt 1,3 Millionen Feuerwehrleuten in Deutschland stehen rund 90 000 Frauen bei den Freiwilligen Feuerwehren ihr Mann. „Bundesweit gibt es 100 Berufsfeuerwehren, aber gerade mal 404 Frauen stehen dort im Feuerwehrdienst“, sagt Brandoberinspektor Markus Weigelt am gestrigen Vormittag im Schulungsraum der Eisenacher Feuerwache. Damit die Frauenquote auch bei der städtischen Berufsfeuerwehr klettert, rührte er gemeinsam mit Brandmeister Fabian Herold kräftig die Werbetrommel. Gut zwei Dutzend junge Damen der siebenten und achten Klassen aus dem Elisabeth-gymnasium und der Oststadtschule interessierten sich anlässlich des Zukunftstages „Girls Day“für die Arbeit der Eisenacher Berufsfeuerwehr.
Während Markus Weigelt die wissbegierigen Fräuleins mit den vielfältigen Aufgabenspektrum der Eisenacher Berufsfeuerwehr vertraut machte, zeigte Fabian Herold ihnen Ausbildungswege für die mittlere oder die höhere Beamtendienstlaufbahn auf.
Warum nur relativ wenig Frauen in den Reihen der deutschen Berufsfeuerwehren ihre Dienst verrichten, hat für Markus Weigelt einen Grund: „Für Frauen gelten die selben Zugangsvoraussetzungen - mindestens 25 Meter Tauchen, 200 Meter Schwimmen in zwei Minuten, 30 Liegestütze und mindestens zehn Klimmzüge.“In den Garagen der Eisenacher Rettungswache warten aktuell 22 Fahrzeuge auf mögliche Einsätze, wovon acht Autos zur Freiwilligen Feuerwehr Eisenachmitte gehören. „Wir haben hier zwei komplette Löschzüge, die jeweils aus vier Fahrzeugen bestehen“, erzählt Markus Weigelt. Für die Anschaffung eines kompletten Löschzuges müssen Kommunen rund 1,5 Millionen Euro hinblättern. Die Sicherheit der Feuerwehrleute geht vor und die kostet: Die komplette Schutzbekleidung eines Feuerwehrmanns kostet rund 2500 Euro, ein Atemschutzgerät nochmals 2000 Euro. Einige der jungen Besucherinnen können sich durchaus vorstellen, Feuerwehrfrau zu werden.