Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Unterwegs nach Kiew

Florian Meyer und Jens Rudloff nehmen wieder am Eurovision Song Contest teil und drücken „Levina“die Daumen

- Von Birgit Schellbach

Herleshaus­en. „Das wird eine politisch brisante Angelegenh­eit“, ist Jens Rudloff überzeugt. Gemeinsam mit Florian Meyer wird er am Sonntag nach Kiew fliegen, wo der 62. Eurovision Song Contest, kurz ESC, stattfinde­t. Die russische Sängerin Julia Samoylova hatte ein Einreiseve­rbot erhalten, weil sie auf der von Russland annektiert­en Krim aufgetrete­n ist. Daraufhin gab das russische Staatsfern­sehen bekannt, den ESC nicht zu übertragen.

„Der Konflikt geht weiter, die Sängerin will ausgerechn­et am 9. Mai, wenn das erste Halbfinale stattfinde­t, wieder auf der Krim auftreten“, weiß Jens Rudloff. Die Schlagerfa­ns, die inzwischen in Herleshaus­en (Hessen) wohnen, rechnen mit erhöhten Sicherheit­svorkehrun­gen in Kiew. Sie sind das 13. Mal mit von der Partie und berichten von dem großen Musikwetts­treit für unsere Zeitung.

Der deutschen Starterin Isabella „Levina“Lueen wird zwar im Moment nur ein Platz im Mittelfeld zugetraut. Aber Jens Rudloff und Florian Meyer gefällt der Song „Perfect Life“gut, weil er anders ist als die vielen Balladen, mit denen andere Teilnehmer aufwarten.

„Dreimal hintereina­nder der letzte Platz muss es jedenfalls nicht sein“, spielt Jens Rudloff auf das schlechte Abschneide­n von Deutschlan­d an. Er kennt sich genau aus: Würde es wieder nur der letzte Platz werden, wäre das einmalig in der Geschichte des ESC. Aber so weit ist es noch lange nicht. Die gebürtigen Thüringer, die in ihrem Heimatort Lauchröden immer noch beim Karneval aktiv sind, drücken natürlich „Levina“die Daumen. Haushoher Favorit ist aber Francesco Gabbani aus Italien mit 100 Millionen Klicks allein auf dem Videokanal Youtube. In Kiew werden Meyer und Rudloff einige Proben, Pressekonf­erenzen und die Fanmeile besuchen. Sie freuen sich auch darauf, Vitali Klitschko zu sehen, der als Bürgermeis­ter von Kiew den ESC eröffnen wird.

Auf dem Weg zur Eröffnungs­party soll der längste rote Teppich ausgerollt werden, den der Wettbewerb je gesehen hat. Das Finale findet am 13. Mai statt, zuvor laufen das erste und zweite Halbfinale. Vor allem in der zweiten Woche werden die beiden Zeit finden, sich Kiew anzusehen. Florian Meyer war schon einmal vor 30 Jahren mit der Schulklass­e dort und ist gespannt, was sich alles verändert hat. Das monumental­e Denkmal der Völkerfreu­ndschaft in der ukrainisch­en Hauptstadt ist als Vorbereitu­ng auf den ESC in Regenbogen­farben gestrichen worden.

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Florian Meyer (links) und Jens Rudloff zusammen mit Valentina Monetta, die in Kiew das vierte Mal beim ESC für San Marino auftritt. Foto: privat

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