Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Ein perfektes Wochenende
Fußball-kreisoberliga: Spitzenreiter Gospenroda deklassiert Tiefenort und bejubelt im Mosbacher Langetal 3:0-Sieg
Mosbach. Sechs Punkte, 11:0 Tore – Kreisoberliga-spitzenreiter SG Gospenroda hat die Doppelschicht am verlängerten Wochenende erfolgreich gemeistert und zwei große Schritte in Richtung Staffelsieg vollbracht. Wie prophezeit waren es zwei sehr unterschiedliche Partien. Glich das 8:0 am Samstag gegen eine völlig überforderte Tiefenorter Notelf eher einem besseren Aufwärmprogramm, so wurde die Begegnung in Mosbach gestern für Gospenroda der erwartet heiße Tanz in den Mai, auch wenn der Favorit am Ende einen klaren 3:0-Sieg feierte.
Beide Mannschaften hatten vor über 200 Zuschauern im Mosbacher Langetal personell Probleme, richtig gravierende sogar der Gastgeber, was mit Kampfgeist und etwas Glück lange kompensiert werden konnte. Anfangs war der gegenseitige Respekt nicht zu übersehen. Da obendrein viele Ungenauigkeiten im Spiel waren, gab es bis kurz vorm Pausenpfiff kaum nennenswerte Torraumszenen.
Kurz hintereinander musste Mosbach dann zwei Nackenschläge verarbeiten. Erst schied Torjäger Andy von Roda nach einem Pressschlag mit Schmerzen im Knie aus und nur drei Minuten später patzte Schlussmann Christian Haaß, der sich die scharfe Hereingabe von Jonas Trostmann mehr oder weniger selbst zum 0:1 (41.) ins Tor patschte. Entschuldigend sei erwähnt, dass der Keeper leicht angeschlagen ins Spiel ging. zudem machte er im weiteren Verlauf mit spektakulären Paraden seinen Lapsus allemal wett.
Haaß‘ Gegenüber Marco Ossenkop hatte indes auch nach dem Wechsel nur wenig zu tun. Mosbach bäumte sich zwar auf und bekam eine ganze Reihe von Freistößen, doch die wurden überwiegend kläglich ausgeführt. Nach Ballgewinnen schaltete Gospenroda schnell um und kam zu hochkarätigen Konterchancen, bei denen sowohl Robby Rothe (51.) als auch Marcus Hohmann (53.) an Haaß scheiterten. Eine weitere Gelegenheit vergab Rothe mit artistischem Seitfallzieherversuch (62.). Beinahe hätte sich das gerächt, als Michael König einen Freistoß per Kopf zum vermeintlichen Ausgleich einköpfte. Der Assistent hatte jedoch die Fahne gehoben – eine zumindest strittige Szene. Es blieb ein nervenaufreibendes und emotionsgeladenes Spiel, ehe der bis dahin glücklose Hohmann nach einem Mosbacher Ballverlust an der Mittellinie freie Bahn hatte und Haaß zum vorentscheidenden 0:2 tunnelte (77.). Mosbach mühte sich weiter, war in der Rückwärtsbewegung jedoch zu langsam, wodurch sich der SG fast im Zweiminuten-takt weitere Chancen boten. Zweimal konnte Haaß noch klären, doch als Rothe in zentraler Position frei zum Abschluss kam, war auch er machtlos – 0:3 (87.).
Am Samstag hatten beide Teams dreifach gepunktet. Gegen Gumpelstadt ging Mosbach durch ein Blitztor von Michael König in Führung. Fortan waren die Gäste spielbestimmend, doch hinten hielt ein bärenstarker Oldie Thomas Kehr den Laden dicht und vorn war der SVM im Abschluss äußerst effizient. Der 4:2-Erfolg hatte Kraft gekostet, während Gospenroda von Tiefenort zu keiner Zeit ins Schwitzen gebracht wurde. Im ungleichen Duell führte der Primus nach 24 Minuten 4:0. Dann begann das „Elfmeterschießen“. Fünfmal, immer zu Recht, zeigte Schiri Siebrecht auf den Punkt. Fabian Mirtschink vergab vor der Pause die ersten beiden Strafstöße, dann übernahm Thomas Göhring die Verantwortung und verwandelte in Halbzeit zwei dreimal. Ein lupenreiner „Elfmeterhattrick“war es jedoch nicht, weil dazwischen das 7:0 fiel – Torschütze übrigens wieder Thomas Göhring.