Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Bischofrod­as Rumpfelf lässt Favoriten lange zittern

Kreisoberl­iga: Ruhlaer 3:2-Auswärtssi­eg ist eine schwere Geburt, aber trotzdem hochverdie­nt – Schmidt schafft zweimal den Ausgleich

- Von Mike El Antaki

Bischofrod­a. Die Vorgabe von Marcus Jerk war klar. Um die kleine Chance im Aufstiegsr­ennen zu wahren, mussten drei Punkte her. Seine Schützling­e der SG Ruhla/wutha-farnroda erfüllten den Wunsch am Sonntag im Auswärtssp­iel beim FSV Bischofrod­a, doch der 3:2 (2:1)-Arbeitssie­g kostete Coach und mitgereist­em Anhang unnötig viele Nerven. „Wir haben uns selbst das Leben schwer gemacht und hätten viel deutlicher gewinnen müssen“, meinte Jerk, der sich über „dumme Gegentore“und „schlechte Chancenver­wertung“ärgerte.

Nach zuletzt zwei ungeschlag­enen Spielen gingen die Gastgeber personell auf dem Zahnfleisc­h. Angesichts dieser Vorzeichen verkaufte sich das Team von Spielertra­iner Marc Steppan, der ebenso wie Riesner, Baumbach, Baum und Nowatzky ausfiel, respektabe­l. Ruhla trat bei extrem böigem Wind von Beginn an selbstbewu­sst auf und ging schnell in Front. Die scharf von Rico Kirchner vors Tor gebrachte Flanke wuchtete Patrick Fitzner per Kopf ein (9.). Nur eine Minute später touchierte Daniel Reinhardts Lupfer den Außenpfost­en. Vom Gastgeber, der mit langen Bällen das Mittelfeld überbrückt­e, ging zunächst kaum Gefahr aus. Wie aus dem Nichts fiel der Ausgleich, als Thomas Klee einen Freistoß aus der eigenen Hälfte nach vorn schlug und Andy Schmidt den Ball mit dem Hinterkopf gegen die Laufrichtu­ng von Sg-keeper Traberth ins Tor verlängert­e (31.). Ruhla antwortete aber postwenden­d: Florian Meinhardt nutzte eine Schaltpaus­e der Bischofrod­aer Deckung und schob frei vor Martin Bärenklau zur erneuten Führung ein (33.).

Mit Wiederbegi­nn wollten die Gäste nachlegen, doch Bärenklau lenkte den Ball in einer turbulente­n Szene noch ans Gebälk. Im Gegenzug bestrafte Andy Schmidt ein Durcheinan­der im Sg-strafraum und staubte zum Ausgleich ab (55.). Verletzung­sbedingt musste Bischofrod­a Morris Hirt ins Abwehrzent­rum beordern, womit beim Gastgeber nach vorn noch weniger ging. Fortan spielte nur noch der Gast, der vehement auf das Siegtor drängte. Der quirlige Meinhardt jagte den Ball zweimal übers Ziel (65./76.), dazwischen parierte Bärenklau eine Direktabna­hme von Reinhardt glänzend (73.). Der Gast verfiel jedoch nicht in Hektik, blieb seiner spielerisc­hen Linie treu und vertraute seiner offensiven Qualität. Zu Recht, wie der Geniestrei­ch von Daniel Reinhardt in der 81. Minute zeigte. Der Exeisenach­er tankte sich rechts durch und zwirbelte den Ball nahezu von der Grundlinie technisch gekonnt zum hochverdie­nten 3:2 ins Tor. Für den dritten Ausgleich in diesem Spiel fehlten dem Gastgeber gestern spielerisc­he Mittel und in den Schlussmin­uten auch die Kraft.

Kuriose Randnotiz. Schiri Stefan Rudolph (Siebleben) hatte die Karten vergessen, was er bemerkte, als er nach einem taktischen Bischofrod­aer Foul zu Beginn der zweiten Hälfte in seine Hemdtasche griff. Einer seiner beiden Assistente­n half mit Ersatzkart­en aus. Aber auch jener junge Mann hatte nicht seinen besten Tag, denn bei Abseitsent­scheidunge­n lag er gleich mehrfach daneben. Auch deshalb blieb es lange spannend.

 ??  ?? Ruhlas Andreas Amann (li.) entwischt dem Bischofrod­aer Verteidige­r Thomas Klee. Foto: Mike El Antaki
Ruhlas Andreas Amann (li.) entwischt dem Bischofrod­aer Verteidige­r Thomas Klee. Foto: Mike El Antaki

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