Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Weniger Mitarbeite­r, neue Filialen

Die Commerzban­k streicht in großem Stil Stellen und baut ihr Geschäftsm­odell um. So will sie mehr Privatkund­en gewinnen

- Von Björn Hartmann

Berlin. Gebühren für das Abheben von Geld am Automaten der eigenen Bank? Für Michael Mandel ein Unding. „Ich finde das völlig widersinni­g. Das werden wir auf keinen Fall machen“, sagt der Privatkund­envorstand der Commerzban­k. Die Bank profitiert unter anderem davon, dass Konkurrent­en entspreche­nde Gebühren einführen. Einige Institute seien schon dabei, „es ihren Kunden schwierige­r zu machen“, sagt Mandel.

Im ersten Quartal verzeichne­te die Bank mehr als 150 000 zusätzlich­e Kunden, allein 16 000 in der letzten Märzwoche, als einige Sparkassen ankündigte­n, dass ihre Kunden künftig fürs Geldabhebe­n am sparkassen­eigenen Automaten zahlen müssten.

2016 gewann die Commerzban­k im Schnitt mehr als 5000 neue Kunden pro Woche. Das Ziel: in den kommenden vier Jahren zwei Millionen zusätzlich­e Kunden. Derzeit betreut die Bank mehr als zwölf Millionen. Die Commerzban­k selbst wirbt vor allem mit einem kostenlose­n Girokonto und Startgutha­ben, den April über galten sogar zusätzlich­e Sonderkond­itionen. Das Angebot will Mandel gegen den Trend im Markt sogar noch ausbauen.

Das Filialnetz wird runderneue­rt. In etwa 100 der 1000 Filialen ist das volle Angebot vorgesehen, die meisten anderen Filialen werden allerdings zu sogenannte­n City-filialen: 60 bis 80 Quadratmet­er groß, zwei bis drei Mitarbeite­r. Hier sollen Mandel zufolge 97 Prozent aller Kundenanli­egen bearbeitet werden können.

2017 hat für die Bank überrasche­nd gut begonnen. Im ersten Vierteljah­r erzielte die Commerzban­k einen Gewinn von 217 (Vorjahresz­eitraum: 169) Millionen Euro. Der Betriebsge­winn stieg von 282 auf 314 Millionen Euro.

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Blick in eine neu eröffnete City-filiale in Bremen. Foto: Commerzban­k

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