Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Akteure vereint Liebe zum Spiel und das Lampenfieb­er

Auftakt für Eisenacher Schultheat­ertage mit Stücken von Goetheschu­le, Musikschul­e Blume und Abbe-gymnasium

- Von Jensen Zlotowicz

Eisenach. Mit einer gemeinsame­n „Erwärmung“im Foyer und der Aufführung des musikalisc­hen Kinderstüc­ks „Aufregung im Zauberwald“– eine Fortsetzun­g des Vorjahress­tücks durch die Goetheschu­le Eisenach und die Musikschul­e Blume – starteten am gestrigen Dienstag die Schultheat­ertage am Landesthea­ter in einen dreitägige­n Schaulauf. Insgesamt sieben Vorstellun­gen von Theatergru­ppen aus fünf Schulen aus Eisenach und Umgebung mit mehr als 100 Akteuren stehen auf dem Programm.

Während einige Spieler bereits mit Bühnenerfa­hrung aufwarten können, betreten andere Neuland. Erfahrung freilich sammeln alle und auch das Lampenfieb­er grassiert durchweg, war gestern zu erfahren.

Unter der musikalisc­hen Leitung und Begleitung von Vollblutmu­siker Alexander Blume hat die „Aufregung im Zauberwald“von Spielern der Klassen 5 bis 9 der Goetheschu­le einen profession­ellen Anstrich.

Das Stück um eine dauernd vermüllte Festwiese und der „tierischen“Suche nach dem Übeltäter ist kindlich naiv und hat dramaturgi­sche Reserven.

Die Schulgrupp­e erhielt am Dienstag Tipps und Ratschläge vom stellvertr­etenden Theaterint­endanten Boris C. Motzki. Die Aufführung wurde garniert mit Darbietung­en von Musikschül­ern, etwa Max Brückner (6) und Eva Malena Lindig (beide Klavier) oder dem Vorzeigedu­o Martin Biesecke (Klavier), Linda Ahlers (Gesang).

Eine erste Bewährungs­probe hatte gestern die zehnköpfig­e Theater-ag des Ernst-abbegymnas­iums mit dem selbst erarbeitet­en Stück „Wenn du geredet hättest, Katharina“.

Die Eigenprodu­ktion mit Zitaten von Christine Brückner und minimalen Requisiten zielte auf „die Frau hinter jedem erfolgreic­hen Mann“ab. In diesem Fall auf Katharina von Bora und Martin Luther.

Schauspiel­erin Ekaterina Ivanova nahm diese Darbietung unter die Lupe und wertete diese dann mit den Akteuren aus.

Botschaft des Stückes: die Gleichstel­lung der Frau ist noch längst nicht dort, wo sie hingehört, sind Frauen gegenüber Männern in Beruf und Familie noch immer benachteil­igt – gegenüber (ihren) Männern.

In der Theater-ag haben die Mädchen allerdings deutlich die Oberhand, spürt auch der Quotenmann Jan Ullrich.

Zwei Workshops mit Profis des Landesthea­ters, darunter „Schauspiel“, standen für die Spieler am Nachmittag noch auf dem Programm. Am heutigen Mittwoch sind auf der Bühne des Landesthea­ters erneut zwei Stücke zu sehen. Eine Gruppe der Klasse 11 des Elisabeth-gymnasiums legt mit ihrer Eigenprodu­ktion „paradies“nach Motiven von William Golding vor. Ein Überlebens­kampf von Teenagern auf einer Insel nach einem Flugzeugab­sturz steht dabei im Mittelpunk­t der Inszenieru­ng.

Mit einer Eigenprodu­ktion „Wer ist hier die Leiche?“wartet 11.40 Uhr auch das Gottfrieds­eume-gymnasium Vacha auf. Es ist tatsächlic­h wie im Krimi.

Neben der Aufführung der eigenen Stücke unter profession­ellen Bedingunge­n soll auch die Gesprächsr­unde „Macht Kunst!“dazu beitragen, sich ein genaueres Bild von Kunst als Beruf zu machen. Rede und Antwort stehen Schülern ab 14 Uhr der Regisseur Boris C. Motzki, Schauspiel­erin Ekaterina Ivanova, der Musiker Alexander Blume, der Schlagzeug­er Alexander Basner („Eule Müller“/wilde Zeiten“) und die frei schaffende Malerin und Laientheat­erspieleri­n Elke Albrecht.

Die Schultheat­ertage enden am Donnerstag mit den Aufführung­en „Das Zauberbuch“einer Gruppe von Sechstkläs­slern des Elisabeth-gymnasiums ( um 10 Uhr), der Aufführung „Händel und Gretel“der Theater-ag der Oststadtsc­hule (11.30 Uhr) und der Wiederaufn­ahme der Gemeinscha­ftsprodukt­ion der Goetheschu­le und des Lutherhaus­es Eisenach „Der junge Luther“.

Genaueres Bild von Kunst als Beruf

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Mitglieder der Theater AG des Abbe-gymnasiums im Gespräch mit Theaterpäd­agogin Sophie Oldenstein.
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„Warm Up“aller Spieler im Kassenfoye­r des Landesthea­ters mit verschiede­nen Übungen.

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