Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Mit Ehrhoff kommt die Hoffnung zurück

Der Routinier soll die Eishockey-nationalma­nnschaft ins Wm-viertelfin­ale führen. Heute geht’s gegen die Slowakei

- Von Marcel Stein

Köln. Leni hatte Geburtstag am 8. Mai, acht Jahre alt ist sie geworden. Dass ihr Vater nicht mitfeiern konnte, fand sie nicht gut, hatte sie ihm erzählt. Zwar ergab es sich kurzfristi­g, dass er den berufliche­n Aufgaben vielleicht nicht würde nachgehen können. Doch die Verletzung am Rücken heilte rechtzeiti­g, also bestritt Christian Ehrhoff am Montag sein erstes Spiel bei dieser Weltmeiste­rschaft.

Glücklich aber sah er danach nicht aus. Lenis Geburtstag verpasst, dazu verlor die Auswahl des Deutschen Eishockey-bundes (DEB) 3:6 gegen Russland. Wenigstens der Körper sendete gute Zeichen: „Mir geht es nicht schlechter als vor dem Spiel.“

Für Bundestrai­ner Marco Sturm war dies sicher eine der besten Nachrichte­n am Tag nach der Niederlage, der zweiten hohen schon in Folge nach dem 2:7 gegen Schweden zuvor. Ansonsten wurde er damit konfrontie­rt, dass Nhl-stürmer Tobias Rieder sich einen Syndesmose­riss zuzog und für das Turnier ausfällt. Zudem fehlt Angreifer Patrick Hager nach einer Matchstraf­e gegen Russland für das Spiel am Mittwoch gegen die Slowakei (20.15 Uhr, Sport1) und am Freitag gegen Dänemark(20.15 Uhr/sport 1).

Dass Ehrhoff (34) zurück ist, bedeutet jedoch einen Hoffnungss­chimmer. Die Probleme lagen bislang bei der Heim-wm nicht im Angriff, sondern in der Defensive. „Wir machen zu viele Fehler, müssen uns vom System gesehen steigern“, sagt Verteidige­r Ehrhoff. Mit der Rolle des Hoffnungst­rägers kennt sich Ehrhoff aus. Er spielte 13 Jahre in Nordamerik­a, absolviert­e 862 Partien in der NHL. Vor sieben Jahren war er der dominieren­de Feldspiele­r im DEB-TEAM, das bei der Heimwm zu Platz vier stürmte. Ein Jahr später ging er als der bestbezahl­te Verteidige­r der Welt nach Buffalo. Sein Wechsel vor Saisonbegi­nn zu den Kölner Haien machte auch Sturm froh: In Ehrhoff hatte er einen sicheren Wmkandidat­en und musste nicht warten, ob dessen Job in den USA einen Wm-einsatz erlaubt.

Ehrhoff nimmt diese Rolle an: „Auf dem Eis bin ich auf jeden Fall einer der Führungssp­ieler.“Gegen die Slowakei geht es nach den hohen Niederlage­n nun für das Team darum, „mit Selbstbewu­sstsein ins Spiel“zu starten. Die Tatsache, dass man nach den Partien gegen die drei Topnatione­n der Gruppe drei Punkte auf dem Konto hat durch das 2:1 gegen die USA, hilft dabei.

Nach 13 Nhl-jahren zurück nach Deutschlan­d

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Abschirmdi­enst auf Kufen: Christian Ehrhoff (.v.l.). Foto: Imago

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