Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Überraschende Wendung im
Oberbürgermeister von Gotha: Stiftung Friedenstein hat
Jena. Das Denkmal für den Gründer der Jenaer Universität, Kurfürst Johann Friedrich I., präsentiert sich gründlich gereinigt und konserviert. Die 3,50 Meter hohe Bronzeskulptur von 1858 sei zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“saniert worden, teilte Jenakultur gestern mit. Der sächsische Kurfürst (1503– 1554) war einer der Führer der Protestanten gegen den katholischen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg und verlor seine Kurwürde. Noch als Gefangener gründete er als Ersatz für die verlorene Universität Wittenberg die „Hohe Schule“in Jena, die heutige Friedrich-schiller-universität. Gotha. Ein 1945 in Gotha gestohlener Elfenbeinhumpen soll nun nur noch unter Vorbehalt versteigert werden. Das bestätigte der Heidelberger Antiquitätenhändler Mike Metz unserer Zeitung. Damit könnte die Gothaer Stiftung Friedenstein sogar nachträglich in den Kaufvertrag eintreten, so Metz.
Vorausgegangen war dieser Entscheidung ein Brief des Gothaer Oberbürgermeisters Knut Kreuch. In dem Schreiben heißt es wörtlich: „Wie ich heute weiß, sind auch Ihrem Hause Unannehmlichkeiten entstanden, die wir sicherlich hätten klären können, wenn nicht die Stiftung Schloss Friedenstein gegenüber Ihnen und der Besitzerfamilie so unglücklich gehandelt hätte.“
Auf Nachfrage der Thüringer Allgemeinen sagte Kreuch gestern: „Ja, ich habe um Verzeihung gebeten.“Er ist kraft Amtes zugleich Vorsitzender des Stiftungsrats von Schloss Friedenstein.
Der Streit tobt um einen Elfenbeinhumpen, der seit sieben Jahrzehnten als verschollen galt. Um den Humpen zurückerlangen zu können, hatte die Stiftung zwischenzeitlich die Polizei eingeschaltet. Daraufhin wurde der Krug beim Auktionator