Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Ob es irgendwann mal Sommer wird . . .
Zauberin Helene über ihre Liebe zu einem Waldbad, warum bequeme Badesachen was Gutes haben und wie sie selbst als Kind einmal schwimmen lernte
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Das sang mit süffisanter Miene Rudi Carrell und betete so zum Wettergott. Um die Stimmung nach diesem grauen und nassen Tag zu heben, durchforste ich meine Playlists nach Sommerhits. So etwas wie „Haus am See“von Peter Fox könnte mein Gemüt wenigstens erwärmen.
Zur Aufhellung der Stimmung tragen sonst die neuesten Trends der Bademoden oder der Eröffnungstermin der Freibäder bei. Dieses Jahr fällt die Begeisterung ob der gefühlten Herbsttemperaturen kleiner aus.
Doch kommenden Samstag ist es so weit, in Eisenach lädt das „Aquaplex“beim Blow-upfestival zur ersten Badesause. Montag folgen weitere Freibäder. Die Auswahl bei uns ist vielfältig. Lieber idyllisch natürlich im Waldbad Ruhla planschen oder direkt in Eisenach eine adäquate Alternative zum südlichen Sommerurlaub.
Natürlich plagt uns alle dasselbe, ob Mann ob Frau, wobei sicher Frauen mehr darüber sinnieren als Männer: Was zieht man an? Man nehme eine Badehose, einen Badeanzug oder Bikini und ziehe den an. Mehr als die eigene Figur braucht man nicht für die Badesaison. Bevorzugt werden bequeme Teilchen. Ob flacher Bauch oder breite Hüften – wenn man ins Wasser springt, macht‘s immer platsch! Egal wie groß und schwer wir sind. Die Frau präsentiert sich am Becken gern, aber meist bedeckt. Je freizügiger der Bikini wirkt, umso mehr wird salomeartig ein Tuch um die Problemzonen drapiert. In floralen oder 70er-mustern wehen diese Diwans im lauen Lüftchen. Der neueste Schrei bei der anstehenden Bademodensaison sind übergroße Strohhüte, goldene oder neonfarbene Schwimmballerinas oder Zehentrenner aus Gummi.
Ich erinnere mich auch noch daran, wie ich schwimmen lernte. Einige Anleitungen, zwei strenge Wortwechsel mit meinem Vater und ich war so weit. Ein Sprung ins kalte Wasser – ich weiß genau, woher dieser Ausdruck stammt. So lernte ich schwimmen – rein ins Wasser und los. Heute werden Kinder in Schwimmreifen und -westen gesteckt, dazu noch Schwimmflügel oder eine Taucherbrille.
Kein Wunder, dass viele der kleinen Schwimmer erstmal keine werden, aus Angst mit all dem Ballast unterzugehen.