Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Planungen für Hochwasser­schutz an der Hörsel gehen weiter

Neubau der Brücken in der Naumannstr­aße und Karolinens­traße muss europaweit ausgeschri­eben werden

- Von Birgit Schellbach

Eisenach. Die Hörsel im Bereich von Stedtfeld ist umgestalte­t. Jetzt soll die nächste Etappe des Hochwasser­schutzes folgen, die viele betrifft: Kleingärtn­er im Hörsel- und Wiesengrun­d, Nutzer des Sport- und Freizeitar­eals an der Katzenaue, Anwohner von Tiefenbach­er Allee, Grabental und Palmental.

Wie Gabriele Pehlke von der Thüringer Landesanst­alt für Umwelt und Geologie (TLUG) am Montag im Ausschuss für Stadtentwi­cklung sagte, sind die Unterlagen für das Planfestst­ellungsver­fahren eingereich­t worden und zwar für den großen Abschnitt zwischen den beiden Brücken in der Adam-opel-straße im Westen und in der Langensalz­aer Straße im Osten.

Baubeginn soll mit der Fällung der Bäume im Februar 2018 sein. Dem Hochwasser­schutz wird einiges an Grün zum Opfer fallen. An anderer Stelle, so versichert­e die Planerin, wird neu gepflanzt. Ist der Termin nicht zu schaffen, kann erst wieder im Oktober 2018 gefällt werden. Die größten Bauvorhabe­n wolle man 2019 durchziehe­n.

Das klingt zwar zeitlich weit weg, aber Pehlke warb bereits jetzt im Ausschuss: „Wir brauchen die Unterstütz­ung der Stadt.“Die Stadt muss ihrerseits planen und entscheide­n, was aus bestimmten Flächen wird, die wegfallen oder umgestalte­t werden. So wird der Autohändle­r in der Adam-opel-straße umziehen müssen, weil seine Ausstellun­gsflächen im Überschwem­mungsgebie­t liegen.

Auch ein Teil des Gartenland­s an der Adam-opel-straße fällt weg (unsere Zeitung berichtete). Noch in diesem Monat oder Anfang Juni wolle man sich mit den Kleingärtn­ern vor Ort treffen, kündigte Pehlke an.

An der Katzenaue soll künftig der Autoverkeh­r zum Wartburgst­adion oder „Aquaplex“-bad von den Fußgängern und Radfahrern getrennt werden. Die Zufahrt rückt weiter nördlich hinter die Kegelbahn und führt dann weiter entlang des derzeitige­n Hartplatze­s nach Westen. „Wir brechen das Gewässer auf, flachen das Ufer ab und legen Kiesbänke an“, erklärte die Planerin. Bisher sei die Hörsel wie ein Kanal gestaltet.

Die markante Kastanie in der Tiefenbach­er Allee, nahe des Platzes, an dem die Leute so gern die Enten füttern, bleibt erhalten. „Wir ziehen die Hochwasser­schutzwand drumherum und verlegen die Straße entspreche­nd“, erläuterte die Planerin. Die Fußgänger-brücke zwischen Tiefenbach­er Allee und Wilhelm-rinkens-straße wird neu gebaut und rückt mehr nach Osten, so dass ein direkter Anschluss an die Rinkens-straße entsteht. Aber dann fällt ein Teil des Parkplatze­s weg, der auch von Studenten der Dualen Hochschule genutzt wird.

Und weiter: Der Neubau einer dann auch wieder autotaugli­chen Brücke in der Naumannstr­aße ist noch nicht Bestandtei­l der eingereich­ten Planungen. Weil er laut Pehlke europaweit ausgeschri­eben werden muss, ebenso wie der Neubau der Brücke in der Karolinens­traße. „Wir reichen die Unterlagen dann nach“, betonte sie.

Auf Höhe des alten Awe-geländes wird es eine Schutzwand geben, die möglichst weit weg vom Gewässer rücken soll, damit Platz für Baumpflanz­ungen geschaffen wird. Auch für Parkplätze müssen noch Kompromiss­e gefunden werden, denn viele fallen weg, vor allem in der Tiefenbach­er Allee zwischen den Einmündung­en von Ebertstraß­e und Stresemann­straße.

Die Straße im Grabental soll so verlegt werden, dass sie direkt ins Palmental einmündet. Während der Rad- und Fußweg künftig unten im Gewässerpr­ofil verlaufen soll. Ungeklärt ist noch der weitere Verlauf des Radwegs im Palmental. Dieser hängt davon ab, ob sich die Stadt mit dem Eigentümer des Geländes des alten Heizwerkes einigen kann.

Neu gebaut wird die Fußgänger-brücke zwischen Palmental und Schlachtho­fstraße.

„Wie sollen wir die Begleitmaß­nahmen finanziere­n?“, fragte Ausschussv­orsitzende­r Dieter Suck (CDU). Wenn Straßen verlegt werden, finanziere die TLUG „sicher mit“, antwortete Pehlke. Aber man könne nicht alles mit Hochwasser­schutz begründen. „Wir wissen um die Schwierigk­eiten der Finanzieru­ng“, so Bolko Schumann, Leiter des Tiefbauamt­es. Aber die Stadt müsse die „einmalige Chance“ergreifen und Geld im Haushalt bereitstel­len.

Viele Parkplätze fallen weg

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Die große Kastanie in der Tiefenbach­er Allee soll erhalten bleiben. Foto: Birgit Schellbach

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