Thüringer Allgemeine (Eisenach)

THC behauptet weiße Heimweste

Souveräner 28:18-Sieg gegen Bayer Leverkusen im Nachholspi­el der Handball-bundesliga

- Von Axel Lukacsek

Bad Langensalz­a. Als vor vier Wochen gleich sechs Spielerinn­en krank oder verletzt absagen mussten, einigte sich der Thüringer HC ziemlich schnell mit Bayer Leverkusen, das Bundesliga­duell zu verlegen. Niemand konnte damals wissen, dass nun zur Neuauflage die Situation sich nicht ändern würde. Erst erkrankte Spielführe­rin Kerstin Wohlbold, dann wachte am Spieltag Außenspiel­erin Maria Kiedrowski mit einer Rückenbloc­kade auf – und schon war das Personal erneut auf acht Feldspiele­rinnen geschrumpf­t.

Da passierte es, dass sogar Herbert Müller sprachlos war. „Die Antwort auf unsere Situation hat die Mannschaft gegeben. Mehr brauche ich nicht sagen“, sprach der Cheftraine­r, ballte voller Glück die Fäuste und beglückwün­schte seine Spielerinn­en persönlich. Mit dem 28:18 (16:11) behauptete der als Vizemeiste­r feststehen­de Thüringer HC die weiße Heimweste und bleibt zwei Spieltage vor dem Saisonende in der Rückrunde ohne Niederlage.

Schon nach sechs Minuten erhielt der THC beim 4:2 eine unfreiwill­ige Verschnauf­pause. Die tief stehende Sonne nämlich schien durch die Fenster der Salza-halle genau in das Gesicht von Leverkusen­s Torhüterin Katja Kramarczyk. Alle Bemühungen, das Blendwerk mit einer Werbetafel auszuschal­ten, schlugen fehl. Nach drei Minuten ging es dennoch weiter. Und tatsächlic­h schien die Auszeit vor allem den Thc-frauen gut getan zu haben (13:6/21.), die auch von einer starken Torhüterin Dinah Eckerle profitiert­en.

Der Ex-meister spielte sich in einen Rausch und lag – angetriebe­n von 1000 begeistert­en Fans – fünf Minuten vor dem Ende uneinholba­r 26:16 vorn. Nun bekam auch die erst 18 Jahre alte Julia Redder ihre Bewährungs­chance. Ihren Trainingsf­leiß belohnte der Verein inzwischen mit einem Zweijahres-vertrag. 20 Sekunden vor dem Schlusspfi­ff stand mit Nachwuchs-torhüterin Elena Szott ein weiteres Talent zwischen den Pfosten. Beim Thüringer HC hat schon in der alten Saison die Zukunft begonnen.

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