Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Zwei Punkte gegen die Slowakei
Bei der Eishockey-weltmeisterschaft setzt sich die deutsche Nationalmannschaft nach Penaltyschießen mit 3:2 durch
Köln. Es war ein bislang neues Gefühl, mit dem sich die deutschen Spieler auseinandersetzen mussten. Mal nicht als Außenseiter gingen sie in ihre vierte Partie bei dieser Eishockey-weltmeisterschaft, sondern sogar eher als leichter Favorit. Schließlich standen die Slowaken drei Jahre lang nicht mehr in einem Viertelfinale, und ihre besten Profis brachten sie wegen Verbandsquerelen auch nicht mit nach Köln. Leichtes Spiel hatte das Team des Deutschen Eishockey-bundes (DEB) trotzdem nicht. Mit der veränderten Lage konnte es nur schwer umgehen. Erst im Penaltyschießen setzte sich das Team durch den Treffer von Dominik Kahun 3:2 (0:1, 2:1, 0:0, 0:0, 1:0) durch.
Nach den Partien gegen die großen Nationen USA (2:1), Schweden (2:7) und Russland (3:6) trat die deutsche Auswahl auch erstmals nicht vor ausverkauftem Haus an. Gegen die Slowaken kamen 17 644 Zuschauer in die Kölner Arena. Sie sahen, wie die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm zunächst damit beschäftigt war, die Ordnung in der Defensive nach den vielen Gegentoren in den jüngsten Spielen wiederzufinden.
Dabei agierte das Team allerdings unsicher. Was Tomas Matousek nutzte, Torhüter Thomas Greiss konnte den Puck nicht abwehren und sah dabei unglücklich aus (10.). Sturm tauschte Greiss danach gegen Danny aus den Birken aus.
Mit den gleichwertigen Kontrahenten, hatte der Bundestrainer gesagt, gehe das Turnier „jetzt erst richtig los“für seine Mannschaft. Deshalb traf er vor der Partie eine Entscheidung. Die Umstände zwangen ihn dazu. Mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Nhl-stürmer Tobias Rieder für den Rest der WM und der Sperre von Patrick Hager für zwei Partien klaffte eine personelle Lücke im Angriff. Sturm nominierte den Angreifer David Wolf nach.
Ein Alleingang von Felix Schütz war die gefährlichste Aktion im ersten Drittel (20.). Sturms Mannschaft bekam die Partie nicht unter Kontrolle. Stattdessen leistete sich Torhüter aus den Birken bei einem Schuss von Libor Hudacek aus spitzem Winkel einen bösen Schnitzer, 0:2 stand es plötzlich (22.). Erst zur Mitte des Spiels gelang es dem Team, sich in der offensiven Zone festzusetzen. Das Publikum nahm das anerkennend auf, unterstützte die Mannschaft. Die gab nicht auf und wurde in Überzahl für ihre Hartnäckigkeit belohnt. Patrick Reimer traf zum 1:2 (37.). Nur 27 Sekunden später glich sein Nürnberger Kollege Yasin Ehliz aus. Die Entscheidung fiel im Penaltyschießen, in dem die Deutschen, die Freitag auf Dänemark treffen, die besseren Nerven hatten. „Nach zwei Niederlagen haben wir eine gute Antwort gegeben“, betonte Bundestrainer Marco Sturm