Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Streit um Baurecht
Bauausschuss gibt keine Empfehlung zur Einleitung eines Bauleitverfahrens für die Feldstraße in Farnroda
Wutha-farnroda. Das Grundstück des Antragsstellers liegt im Außenbereich und ist daher im Moment nicht bebaubar. Der Eigentümer plant aber die Errichtung eines Wohnhauses. Deshalb sollte ein Bauleitverfahrens eingeleitet werden.
Doch seitens der Gemeindeverwaltung wird dafür keine Notwendigkeit gesehen. „Splittersiedlungen sind nicht in unserem Interesse“, sagte Andreas Lux vom Bauamt. Das sahen vier Mitglieder des Bauausschusses ebenso. Sie werden dem Gemeinderat empfehlen, gegen den Antrag des Eigentümers zu stimmen. Drei andere Mitglieder würden dem Besitzer dennoch Baurecht einräumen wollen. Das ist das Fazit der jüngsten Ausschusssitzung.
Die Sache an der Feldstraße in Farnroda ist verzwickt. Der größte Teil der Wohn- und Gartenhäuser wurde zu Ddr-zeiten gebaut, das Baurecht locker behandelt. Inzwischen gibt es jedoch einen Flächennutzungsplan. Laut der Festlegungen sind einige Grundstücke dem Außenbereich zugeordnet worden. Eines davon ist sogar bebaut. Fuhrunternehmer Horst Koch gehört das Grundstück dahinter. Er will es bebauen, hatte wohl zur Wende einen Bauantrag gestellt, der auch genehmigt war. Mit dem gültigen Flächennutzungsplan ist diese Genehmigung jedoch hinfällig. Somit ist das Grundstück nicht erschlossen, und auch eine Zufahrt müsste gebaut werden. Dafür würde er einen Teil der Kosten aufbringen, sagt er. Etwa 60 Meter sollte aber seiner Meinung die Gemeinde tragen.
Für Andreas Lux stellt sich die Frage rechtlich nicht. Würde die Gemeinde bauen, müsste sie sich an die Gesetze halten und ausschreiben. Ungefähr 60 000 Euro würde sie der Ausbau kosten und das in einem Außengebiet. Johanna Helch (Linke) möchte das „nicht so streng“behandelt sehen und dem Antragsteller irgendwie entgegen kommen. Auch Axel Schnell und Andreas Dürrfeld (beide CDU) positionieren sich positiv zum Bauantrag, wenn der Bauherr die Kosten bis zur Erschließungsstraße im vollen Umfang selbst trägt. Dieses Stück der Feldstraße gehört zum Innenbereich und soll aufgrund seines baulichen Zustandes erneuert werden. Im Haushalt sind dafür Planungskosten verankert.
An einem weiteren Ausbau des Gebietes sei man nicht interessiert, schließlich gibt es im Ort noch genügend Bauland, das erst einmal genutzt werden soll, hieß es im Ausschuss.