Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Fifa-gipfel in Bahrain: Grindel verteidigt Zick-zack-kurs

Dfb-präsident kritisiert Neubesetzu­ng der Ethik-kommission – nachdem er zuerst im Fifa-rat dafür gestimmt hat

- Von Sebastian Wessling

Manama. Am Donnerstag schaltete Dfb-präsident Reinhard Grindel wieder auf Kritiker um. Er hätte sich gewünscht, „dass der Prozess der Neubildung der einzelnen Kommission­en – Ethik, Governance und Disziplina­r – transparen­ter gewesen wäre“, sagte er nach dem Kongress des Fußball-weltverban­des Fifa in Manama, der Hauptstadt Bahrains.

Der Fifa-rat hatte die Kommission­svorsitzen­den Hans-joachim Eckert aus Deutschlan­d und Cornel Borbely aus der Schweiz in einer umstritten­en Entscheidu­ng nicht wieder für ihre Posten nominiert, der Kongress aller Mitgliedsv­erbände dies bestätigt – und mit 97 Prozent die Kolumbiane­rin Maria Claudia Rojas als neue Chef- Ermittleri­n und den Griechen Vassilios Skouris als Vorsitzend­en der Recht sprechende­n Kammer gewählt.

Aus Protest gegen das Verfahren habe der DFB sich dabei der Stimme enthalten, ließ Grindel wissen. Fifa-präsident Gianni Infantino reagierte „überrascht“über Grindels Aussagen. Denn der Dfb-präsident hatte die Personalvo­rschläge im Fifa-rat am Dienstag noch mitgetrage­n und dafür gestimmt – nachdem er sich in den Tagen zuvor öffentlich energisch für die Amtsinhabe­r eingesetzt hatte. Deren Nachfolger hätten eine faire Chance verdient, deswegen habe er „nicht gegen diese Persönlich­keiten gestimmt, sondern mich gegen das Verfahren und die Ablösung eindeutig im Council positionie­rt“, verteidigt­e Grindel seinen Zick-zackkurs nun im Zdf-morgenmaga­zin.

Der Grünen-bundestags­abgeordnet­en Özcan Mutlu hätte sich „vom DFB deutlicher­e Kritik gewünscht. Man hätte sich enthalten oder sogar dagegen stimmen können“, sagte das Mitglied des Sportaussc­husses dem Deutschlan­dfunk.

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Dfb-präsident Reinhard Grindel erntete für sein Verhalten beim Fifa-kongress Kritik. Foto: Getty

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