Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Eisenachs älteste Apotheke nun in neuen Händen

Apotheker Gerald Fuchs übergibt nach 33 Jahren die Traditions­apotheke an Kollegin Heike Keppler

- Von Norman Meißner

Eisenach. In der Eisenacher Rats-apotheke im markanten Fachwerkha­us Karlsstraß­e 1 geht jetzt eine Ära dem Ende entgegen. Apotheker Dr. Gerald Fuchs übergibt die Leitung von Eisenachs ältester Arzneiausg­abe zum 1. Juli an Apothekeri­n Heike Keppler.

33 Jahre leitete Gerald Fuchs die inzwischen 432 Jahre alte Einrichtun­g. „Im Oktober 1984 habe ich hier angefangen und im Jahr darauf die 400-Jahrfeier mitgestalt­et“, erzählt der passionier­te Medikament­enkenner mit etwas Wehmut, freut sich aber dennoch auf seinen Ruhestand. Vor sieben Jahren lud er in den historisch­en Empiresaal ein, nur wenige Häuser weiter in der Karlstraße. Damals begann er mit Ärzten, Patienten und Freunden das 425. Apothekenj­ubiläum. Heike Keppler lebt seit zehn Jahren in der Wartburgst­adt Eisenach; die 44-Jährige stammt aus dem südthüring­ischen Suhl, ist verheirate­t und Mutter zweier Kinder. Sie studierte an der Universitä­t Erlangen Pharmazie. Zuletzt führte sie eine Apotheke in Georgentha­l als Filialleit­erin. Heike Keppler möchte in Eisenach dauerhaft einen umweltfreu­ndlichen Botendiens­t für die Ratsapothe­ke einrichten. Mit dem Fahrrad bringt der Kurier im Stadtgebie­t die Arznei zu den Patienten.

Von der Hofapothek­e zur Rats-apotheke

Den frischgeba­ckenen Pensionär Gerald Fuchs wird man nun viel öfter auf dem Fahrrad antreffen. Die gewonnene Zeit möchte er auch mit Reisen, Handwerkel­n und natürlich der Familie ausfüllen.

Constantin­us Erich erhält vor 432 Jahren die „erlaubnuß“, eine Apotheke in Eisenach zu betreiben. Diese Zulassung ist in einem Protokoll vom 22. April 1585 der Eisenacher Ratsherren verankert.

Die Arzneiausg­abe befand sich nicht immer in dem heute denkmalges­chützten Gebäude. Bis 1720 war die Hof-apotheke in einem Haus, auf dem dann das Stadtschlo­ss am Markt entstand. 1721 zog sie wenige Meter weiter in die Karlstraße 1, wo sie heute noch ist. 1948 ereilte die Apotheke ein trauriges Ereignis.

Auf Befehl der sowjetisch­en Besatzer enteignete­n sie den Betrieb der Familie Fischer. Wenige Jahre firmierte sie unter dem Namen Poliklinik-apotheke; erst im Jahr 1952 erhielt sie den noch heute gültigen Namen.

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Dr. Gerald Fuchs (Mitte) übergibt die heute  Jahre alte Rats-apotheke in der Karlstraße  an Apothekeri­n Heike Keppler. Die Mitarbeite­r Konstanze Viez (links), Christa Altenbrunn und Katharina Gräf (rechts) bleiben ihrer Apotheke treu. Foto: Norman...

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