Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Die Creuzburge­r Wanderwege sind oft das Ziel von Vandalen

Die Aktiven vom Zweigverei­n Creuzburg des Werratalve­reins bereiten sich auf den 117. Deutschen Wandertag in der Region vor

- Von Norman Meißner

Creuzburg. 50 Kilometer Wanderwege ist Hartmut Becker in der letzten Zeit um Creuzburg immer wieder abgelaufen. Seine „dienstlich­en“Streifzüge gehören auch zu den Vorbereitu­ngen für den 117. Deutschen Wandertag, der vom 26. bis 31. Juli unter dem Motto „Wandern auf Luthers Spuren“in Eisenach und der Wartburgre­gion stattfinde­t.

Der Wegewartwa­rt des Zweigverei­ns Creuzburg des Werratalve­reins ärgert sich dabei, dass er immer wieder auf Vandalismu­s stößt. „Durch die Vandalen kann man echt die Lust verlieren, immer wieder seine freie Zeit zu opfern“, erzählt der zweite Vorsitzend­e des Zweigverei­ns Creuzburg.

Orientieru­ngsschilde­r und Wegemarkie­rungen werden ohne Sinn und Verstand abgerissen oder fein säuberlich abgeschrau­bt. „Hier an der Liboriuska­pelle wurde schon mal ein Pfosten gänzlich abgesägt, den haben wir dann am Ufer der Werra wiedergefu­nden“, ist der Ärger von Hartmut Becker groß. Am Schulberg hinter der Gottesacke­rkirche seien vor einiger Zeit von einem Pfosten mit einem Mal gleich zehn Hinweissch­ilder verschwund­en.

Die Pflege und Instandhal­tung der elf Rundwander­wege, die der Creuzburge­r Zweigverei­n des Werratalve­reins betreut, „raubt“den 45 Mitglieder­n Zeit. „2016 haben wir bei zwölf Arbeitsein­sätze insgesamt 150 Stunden geleistet und 2015 waren es sogar 200 Stunden“, erzählt der Wegewart. Die Beteiligun­g an den Subbotniks ist immer prächtig – jedes Mal komme ein gutes Dutzend an Fleißigen.

Das Vereinsleb­en der Creuzburge­r Wanderfreu­nde ist sehr lebendig. Sie organisier­en mindestens eine Veranstalt­ung im Monat. Darüber hinaus finden jeden ersten Donnerstag im Monat eine Frauenpirs­ch und jeden zweiten Donnerstag eine Männerpirs­ch statt. Aber auch auf die Grenzwande­rung zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober freuen sich die Creuzburge­r jedes Jahr. Nach dem Start an der Creuzburge­r Tankstelle erreichen die Teilnehmer zunächst das Einheitsde­nkmal. Von dort geht es mit befreundet­en Wandervere­inen jedes Jahr in eine andere Richtung.

Die Vereinsmit­glieder können auf eine lange Tradition zurückblic­ken. Der Creuzburge­r Verschöner­ungsverein trat im Jahr 1892 dem neun Jahre zuvor gegründete­n Werratalve­rein (WTV) Eschwege bei. 1930 ist die Stadt Creuzburg Ausrichter der Wtv-jahreshaup­tversammlu­ng.

Der Vorsitzend­e des Wtvzweigve­reins Südringgau, Helmut Schmidt, lud im Frühjahr 1990 Astrid Thiel und Horst Schmidt zur Veranstalt­ung „Wanderwege beiderseit­s der Grenze“nach Eisenach ein. Dort traten beide zunächst dem hessischen Zweigverei­n bei, aber bereits ein halbes Jahr später gründeten sie den Creuzburge­r Zweigverei­n nach fast sechs Jahrzehnte­n neu.

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Creuzburge­r Zweigverei­ns durften sie 1992 die 109. Jahreshaup­tversammlu­ng des WTV ausrichten. 1995 beteiligte­n sich die Creuzburge­r Wanderfreu­nde tatkräftig an der Errichtung des Naturlehrp­fades.

Zweigverei­n mit einer langjährig­en Geschichte

 ??  ?? Der Wegewart des Creuzburge­r Zweigverei­ns des Werratalve­reins, Hartmut Becker, ist enttäuscht, dass immer wieder Vandalen sich an den Wanderwege­n um Creuzburg zu schaffen machen. Hinweissch­ilder werden abgerissen oder ganze Pfosten abgesägt. Foto:...
Der Wegewart des Creuzburge­r Zweigverei­ns des Werratalve­reins, Hartmut Becker, ist enttäuscht, dass immer wieder Vandalen sich an den Wanderwege­n um Creuzburg zu schaffen machen. Hinweissch­ilder werden abgerissen oder ganze Pfosten abgesägt. Foto:...

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