Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Holzverkau­f über neue Organisati­on abwickeln

Waldreiche Stadt Treffurt tritt der Forstwirts­chaftliche­n Vereinigun­g Nordthürin­gen bei

- Von Jensen Zlotowicz

Treffurt. Die Stadt Treffurt, mit etwa 1400 Hektar eine der Kommunen mit dem größten Waldbesitz in der Region, tritt der Forstwirts­chaftliche­n Vereinigun­g Nordthürin­gen (FVN) bei. Das beschloss der Stadtrat am Montag einstimmig. Grund für diesen Beitritt ist die umstritten­e Holzvermar­ktung durch das dienstleis­tende Forstamt Hainich-werratal. Das Bundeskart­ellamt hat ein Auge auf die bundesweit­en Modalitäte­n, allen voran auf die Holzauszei­chnung, geworfen und ist in Baden-württember­g zum Beispiel schon eingeschri­tten, berichtete Forstamtsl­eiter Dirk Fritzlar.

Die Vermarktun­g aus Betrieben über 100 Hektar Wald steht auf dem Prüfstand, droht verboten zu werden. Die Rechtslage sei komplizier­t. Ob der Kelch an Thüringen vorbeigehe wisse man nicht, so Fritzlar. Man wolle aber keine bösen Überraschu­ngen erleben und mit der Schaffung einer neuen Struktur allen Eventualit­äten vorbeugen.

Deshalb wird seit geraumer Zeit die Forstwirts­chaftliche Vereinigun­g Nordthürin­gen als Holzvermar­ktungsorag­anisation aufgebaut. Große Forstgemei­nschaften aus dem Hainich sind bereits im Boot, ebenso aus Ifta, Creuzburg oder Pferdsdorf, ebenso private Waldgroßbe­sitzer. „Insgesamt umfasst der Waldbesitz der Mitglieder etwa 6000 Hektar“, informiert­e der Forstamtsl­eiter.

Auch die Gemeinde Südeichsfe­ld habe sich als jüngstes Mitglied der FVN angeschlos­sen. Für die Stadt Treffurt ist die Holzvermar­ktung von finanziell großer Bedeutung. Der Beitritt in die FVN kostet der Stadt Treffurt erst einmal Geld. 90 Cent pro Hektar werden im Jahr fällig, dazu eine Verkehrsge­bühr von 2,5 Prozent des Verkaufser­löses und eine Einmaleinl­age von 6 Euro pro Hektar. Unter dem Strich lägen die Kosten unter den jetzigen Modalitäte­n, wo das Forstamt drei Prozent des Verkaufser­löses einbehält.

Die für Treffurt nicht unerheblic­he Einmaleinl­age könne aber zum Teil durch die sogenannte Mobilisier­ungsprämie abgefedert werden. Fritzlar habe Signale aus dem Landesmini­sterium, dass die zwei Euro pro Festmeter auch künftig aussgeschü­ttet würden.

In einer insgesamt im öffentlich­en Teil unspektaku­lären Stadtratss­itzung hatte Bürgermeis­ter Michael Rein (parteilos) noch viel Lob für die Großbursch­laer übrig, die mit ihrer 1200-Jahrfeier am Wochenende zuvor Großartige­s geleistet hätten. Der Stadtteil habe durch das Fest ein Wir-gefühl entwickelt, die Leute seien näher zusammenge­rückt. „Hoffentlic­h hält dieser Zustand lange an“, wünscht sich Reinz.

Der Bürgermeis­ter gab am Rande der Sitzung noch eine Personalie zum besten: Annette Kleinsteub­er ist in der Verwaltung aufgerückt und seit 1. Juni neue Kämmerin der Stadt. Sie übernahm den Staffelsta­b von Christa Kirchner, die in den Ruhestand verabschie­det wurde. Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen der Finke Einrichtun­gshaus und Höffner Möbelhande­lsgesellsc­haft mbh.

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