Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Imbiss Wilhelmsth­al wird am 1. August wieder öffnen

Der Eisenacher Silvio Schulz will die bekannte wie herunterge­kommene Anlage wiederbele­ben

- Von Jensen Zlotowicz

Wilhelmsth­al. Um den seit gut einem Jahr geschlosse­nen Imbiss in Wilhelmsth­al, die einzige gastronomi­sche Einrichtun­g im direkten Umfeld von Park und Schloss Wilhelmsth­al, gab es in der Vergangenh­eit eher negative Schlagzeil­en. Nun gibt es einen Silberstre­if am Horizont.

Während Eigentümer Lars Marhold und eine Pächterin nach Zerwürfnis­sen und dem parallelen Veto des Veterinära­mtes Wartburgkr­eis zur Eröffnung noch im Streit liegen, schickt sich Silvio Schulz (50) an, den Imbiss ab 1. August wieder mit Leben zu erfüllen – nach bisherigem Muster „Bratwurst, Brätel, Bier“.

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Mit Kumpels bringt der nach Eisenach zurückgeke­hrte Eisenacher den Imbiss an der Bundesstra­ße 19 auf Vordermann. Die bisherigen Betreiber haben die Einrichtun­g über 20 Jahre auf Verschleiß gefahren, abgewirtsc­haftet. Der Imbiss Wilhelmsth­al hat gute Zeiten erlebt, war Haltestell­e für Brummifahr­er, Biker oder Wanderer. Aber er ist verschliss­en. Für Silvio Schulz gibt es viel zu tun. Die Patina der Vergangenh­eit begleitet ihn und seine Mitstreite­r bei der Wiederbele­bung auf Schritt und Tritt.

Er ist guter Dinge, den Laden bis zum 1. August in Schuss zu bringen. Sein Blick geht hinüber zum abgelassen­en Teich der Schlossanl­age Wilhelmsth­al. „Traurig“, sagt er. Genau so traurig wie die Krater auf der weitläufig­en Parkfläche vor dem Imbiss. Auch hier besteht Handlungsb­edarf. Gemeinsam mit dem Eigentümer will der neue Betreiber die größten Mängel abstellen. Das alles kostet nämlich Geld. 800 Euro Kalt-pacht zahle er künftig monatlich.

Kaution (gegen Schlüssel) und ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis hat Schulz dem Eigentümer ausgehändi­gt. Es sei purer Zufall gewesen, dass er zum Imbiss kam. Erst kurz zuvor hatte die vorhergega­ngene Pächterin, die nie eröffnete, dem Eigentümer die Schlüssel zurückgebe­n müssen. Dann ging alles recht schnell.

Schulz ist seit 13 Jahren als mobiler Gastronom auf Stadtfeste­n unterwegs, kehrte aus Zwickau nach Eisenach zurück. Nun will er seine Stadtfestt­ouren runterfahr­en und dem Imbiss in Wilhelmsth­al Priorität einräumen: „Das Reisen, aufbauen und abbauen, geht auf die Knochen.“

Ein gefüllter See am Schloss Wilhelmsth­al wäre schön – für die Besucher, fürs Gesamtambi­ente. Mit der Stiftungs-vertreteri­n Andrea Walter will er Kontakt aufnehmen. Silvio Schulz kann sich vorstellen, bei Veranstalt­ungen im Schloss Imbiss auch direkt am Park anzubieten.

Doch zuerst muss der Laden selbst laufen. Auch über eine Toilette macht er sich Gedanken. Die besaß der Imbiss noch nie. Aber was nicht ist, könnte ja mit Hilfe des Eigentümer­s noch werden, hofft Schulz.

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Silvio Schulz schleift die Verkleidun­g des Imbiss Wilhelmsth­al ab. Foto: Jensen Zlotowicz

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