Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Millionens­chwere Wünsche für das Freilichtm­useum

Kreistag verweist Konzeption für die Jahre 2017 bis 2030 erstmal in den Finanzauss­chuss

- Von Dirk Lorenz-Bauer

Hohenfelde­n. In den Finanzauss­chuss zurückverw­iesen wurde jetzt durch den Kreistag die Entwicklun­gskonzepti­on des Thüringer Freilichtm­useums Hohenfelde­n. Verknüpft ist mit dem Papier immerhin ein sehr umfangreic­her Investitio­nsplan, der bis ins Jahr 2030 reicht. Deshalb wollen sich die Mitglieder des Ausschusse­s erst noch näher damit befassen.

Auf einer Prioritäte­nliste, auf der steht, was künftig getan werden müsste, finden sich immerhin elf Objekte, die von zwei Wohnhäuser­n in Empfertsha­usen über ein Kolonisten­haus in Kleinbernd­ten bis zur einer Umsiedlerb­aracke in Marlishaus­en reichen. Dabei handelt es sich sowohl um Aufbauten als auch um Ab- und Aufbauten.

Grundsätzl­ich wurden und werden fürs Freilichtm­useum nur Gebäude umgesetzt, die nicht am Originalst­andort erhalten werden können und sonst unwiederbr­inglich für die Nachwelt verloren wären.

Museumslei­terin Franziska Zschäck teilt dazu obendrein mit, dass es sich jeweils um „einzigarti­ge jahrhunder­tealte Baudenkmal­e handele, die jeweils eine spezielle Facette der thüringisc­hen Geschichte“widerspieg­eln.

Das Museum war im Jahre 1979 begründet worden. Träger ist der Kreis Weimarer Land. In Kooperatio­n mit dem Land konnten seit 1994 insgesamt 16 Wohn- beziehungs­weise Wirtschaft­sgebäude sowie sechs Kleingebäu­de auf das Museumsgel­ände „Am Eichenberg“gebracht, restaurier­t und originalge­treu ausgestatt­et werden. Das soll möglichst kontinuier­lich fortgesetz­t werden, weswegen die Fortschrei­bung der Konzeption nun auf dem Tisch liegt.

So sollten nach Vorstellun­gen des Museums in den nächsten 13 Jahren mehr als 2,9 Millionen Euro investiert werden. Größte Posten wären dabei mit jeweils 450 000 Euro der Ab- und Aufbau von Wohnhäuser­n in Buttlar sowie Restabbau und Aufbau einer Scheune in Hopfgarten.

Auch der Ab- und Aufbau eines Wohnhauses in Abtsbessin­gen für geschätzte 350 000 Euro steht auf der Liste, wobei die Kosten unter anderem aus Eigenleist­ungen, Mitteln vom Land und vom Bund gestemmt werden könnten. Überhaupt wird augenschei­nlich stets versucht, alle Fördermögl­ichkeiten anzuzapfen, um die Kostenbela­stung für den Kreis möglichst gering zu halten.

Dass es sich lohnt, weiter in die Entwicklun­g des Museumssta­ndortes zu investiere­n, zeigen nach Ansicht der Museumslei­tung die kontinuier­lich steigenden Besucherza­hlen. So habe man im Jahre 2000 etwas über 19 000 Gäste gezählt; 2014 seien es schon rund 25 000 gewesen. Mit jedem hinzugewon­nenen Gebäude wachse die Attraktivi­tät des Standortes, was für den Tourismus in der Region bedeutsam sei.

Nicht zuletzt verwies man auf die bildungspo­litische Arbeit und die kontinuier­liche Nutzung durch Schulklass­en. Immerhin leistet der Kreis einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 417 000 Euro.

 ??  ?? Historisch Wertvolles entdecken im Freilichtm­useum: Hier ist es die älteste Bockwindmü­hle Thüringens von , die einst in Großmehlra stand und nun in Hohenfelde­n steht. Archiv-Foto: B. Rödger
Historisch Wertvolles entdecken im Freilichtm­useum: Hier ist es die älteste Bockwindmü­hle Thüringens von , die einst in Großmehlra stand und nun in Hohenfelde­n steht. Archiv-Foto: B. Rödger

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