Land gibt mehr Geld für Amtsärzte
Zuschüsse zum Gehalt möglich
Erfurt. Das Land will den Kommunen bei der Besetzung der Gesundheitsämter unter die Arme greifen. Weil die Besetzung offener Stellen derzeit vor allem an der schlechteren Bezahlung der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst scheitert – ihr Monatseinkommen liegt rund 1000 Euro unter dem Einstiegsgehalt von Klinikärzten –, hat der Freistaat erstmals 536000 Euro für eine entsprechende Landeshilfe in den Haushalt eingestellt. Die Hilfe soll durch eine Förderrichtlinie geregelt werden, die nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums im zweiten Halbjahr 2017 in Kraft treten wird.
Danach soll es zwei Möglichkeiten geben, die Stellen für Ärzte lukrativer zu machen: Zum einen übernimmt das Land die Hälfte einer Zulage, die kommunale Arbeitgeber Ärzten im Gesundheitsamt zahlen können – das sind Beträge zwischen 250 und 500 Euro monatlich. Zum anderen kann es junge Ärzte, die ihre Facharztausbildung in der Behörde absolvieren, mit bis zu 250 Euro pro Monat fördern und zusätzlich den Kommunen, die solche Nachwuchsmediziner einstellen, für die während der Ausbildung auftretenden Arbeitsausfallzeiten für rund drei Monate im Jahr 2300 Euro je Ausfallmonat zahlen.
Wie ein Sprecher des Ministeriums sagte, haben bislang elf Landkreise und kreisfreie Städte Interesse an den Fördermöglichkeiten für insgesamt etwa 20 Fachärzte bekundet, vier Landkreise haben bereits einen Antrag gestellt. Wie viele Stellen im öffentlichen Gesundheitsdienst derzeit nicht besetzt sind, kann das Ministerium nicht sagen. Das werde aber gegenwärtig durch eine Erhebung ermittelt.
Das Aufgabenspektrum der Gesundheitsämter ist sehr groß und reicht von Reihenuntersuchungen von Kindern bis zur Hygieneaufsicht in Kliniken.