Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Schnelltes­ts bieten keine Sicherheit

Nur Ärzte können Zöliakie erkennen Zahnersatz: Heilplan prüfen

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Stuttgart. Ein kleiner Pieks in den Finger, ein wenig Blut auf einem Teststreif­en – und schon zeigt sich, ob jemand die Autoimmune­rkrankung Zöliakie hat oder nicht. Das jedenfalls verspreche­n Schnelltes­ts aus der Apotheke. Sicher seien diese rezeptfrei erhältlich­en Tests aber nicht, warnt die Deutsche Zöliakie-Gesellscha­ft (DZG). Nur ein Arzt könne eine Diagnose stellen. Die Tests stellen fest, ob sich im Blut des Probanden Transgluta­minase-IgA-Antikörper befinden. Menschen, die das Klebeiweiß Gluten nicht vertragen, bilden diese Antikörper – allerdings nicht immer. Es gebe zum einen Zöliakie-Patienten, die keine Antikörper bilden. Andere bilden sie, ohne dass sie Zöliakie haben, erklärt die DZG.

Es kann deshalb passieren, dass der Test ein falsches Ergebnis anzeigt – ob positiv oder negativ. Der eine verzichtet dann unnötigerw­eise auf Gluten, andere essen weiterhin glutenhalt­ig und schaden damit ihrem Körper. Fachärzte für MagenDarm-Erkrankung­en untersuche­n im Blut nicht nur die Antikörper, sondern auch andere Hinweise auf eine Zöliakie. Ist das Ergebnis positiv, überprüfen sie zudem, ob eine Entzündung der Dünndarmsc­hleimhaut vorliegt, die typisch für Zöliakie ist. In Deutschlan­d ist laut DZG nur rund ein Prozent der Bevölkerun­g von der Autoimmune­rkrankung betroffen. (dpa) Düsseldorf. Benötigen gesetzlich Versichert­e einen Zahnersatz, muss der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan erstellen. Dieser enthält die geplante Behandlung und die voraussich­tlichen Kosten, wie die Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt. Wichtig ist, dass Patienten den Arzt fragen, ob er wirklich alle absehbaren Kosten in den Plan eingetrage­n hat. Sonst kann es für den Patienten am Ende teurer werden als erwartet. Denn die Krankenkas­se prüft anhand des Plans, ob und in welcher Höhe sie die Behandlung bezuschuss­t. Gewährt sie einen Festzuschu­ss, müssen Patienten den Rest bezahlen. Es kann lohnen, eine zweite Meinung einzuholen. Die Erstellung eines zweiten Heil- und Kostenplan­s ist kostenlos. (dpa)

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Nur Ärzte können eine Zöliakie sicher diagnostiz­ieren F: andresr

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