In Salomé ist bald wieder der Dreiklang zu hören
Die dritte Glocke für die St.-Dionysius-Kirche wird am Himmelfahrtstag öffentlich auf dem Domplatz gegossen
am Sonntag in Erfurt
Dunya Torchynska zum 91. in der Residenz am Nordpark, Jürgen Kadur zum 82. in der Residenz am Wiesenhügel, Anni Lisa Seyfarth zum 88. und Brigitte Kilian zum 77. im Deutschordens-Seniorenhaus, Gerd Schlothauer zum 73. Geburtstag recht herzlich.
Wenn Sie jemanden zum Geburtstag ab dem 60. Lebensjahr oder zu einer Jubelhochzeit gratulieren möchten, dann schicken Sie Ihre Glückwünsche per Mail: erfurt@thueringer- allgemeine.de oder rufen Sie uns an unter: (0361) 5 55 05 10. Salomonsborn. Erstmals seit 75 Jahren sollen in der St.-Dionysius-Kirche wieder drei Glocken läuten. Am 15. Juni wird eine neue, 190 Kilo schwere Glocke im Rahmen einer Andacht in den Kirchturm gehievt. Der Einweihungsgottesdienst ist für den 18. Juni geplant, sagt Friedemann Boelicke, BauausschussVorsitzender des Gemeindekirchenrates. Doch zuvor muss die Glocke gegossen werden.
Dies soll bei einem Schauguss neben dem Obelisken auf dem Erfurter Domplatz geschehen. Der Schauguss am Himmelfahrtstag (25. Mai) gegen 21.30 Uhr ist zugleich einer der Höhepunkte des Evangelischen Kirchentages, der vom 25. bis 28. Mai in Erfurt stattfindet.
In der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe steht die „Falsche Glocke“schon bereit. Dabei handelt es sich um ein Muster der künftigen Glocke, einschließlich der Glockenzier. Die „Falsche Glocke“wird später zerschlagen und lässt so einen Hohlraum zwischen dem Kern und dem Mantel aus gebranntem Lehm entstehen, der beim Guss mit knapp 1200 Grad heißer Bronze ausgegossen wird.
Die Glockenzier, die auf der „Falschen Glocke“mit Wachs aufgebracht wurde, ist eine Arbeit von Susann Hildebrandt aus Finsterbergen. Die Inschriften bestehen aus dem Ortsnamen, dem Entstehungstag („Himmelfahrt im Jahr des Reformationsgedenkens 2017“), einen an Salomonsborn angelehnten Bibeltext („Ein Born lebendigen Wassers bist du“) sowie aus einem Spruch-Fragment, das bei der Renovierung der Dionysius-Kirche an der Wand entdeckt wurde („Hör dann die Stimme Gottes“).
Mit dem Einzug der dritten Glocke wird die Restaurierung der Kirche abgeschlossen. Die vielen ehrenamtlichen Helfer sollen beim Einweihungsgottesdienst geehrt werden.
Die Geschichte der Glocken in Salomonsborn ist etwas kompliziert. Die beiden ersten Glocken stammten von 1715 und wurden bereits in der Vorgängerkirche geläutet. 1849, als die Andreasgemeinde neue Glocken erhielt, kam die dortige Kucherglocke von 1575 nach Salomé. Weil der Klang nicht zueinander passte, wurden die beiden kleinen Glocken umgeschmolzen.
Im Ersten Weltkrieg mussten sie dem Rüstungsbedarf geopfert werden. Doch schon 1920 verschaffte die Apoldaer Glockengießerei Schilling Ersatz. 1942 wurden die neuen Glocken erneut dem Weltkrieg geopfert. Eine der beiden Schilling-Glocken wurde nach dem Krieg jedoch auf dem Hamburger Glockenfriedhof entdeckt und kam nach Salomonsborn zurück.
Die große Kucherglocke, die wegen eines Risses jahrzehntelang außer Betrieb war, konnte repariert und im Vorjahr neu geweiht werden. Für das Plenum, den Dreiklang, fehlt nun noch eine zweite kleinere Glocke.
Die dritte Glocke galt zunächst als frommer Wunsch, der aber schneller umgesetzt werden konnte als erhofft. Durch den Einsatz von Senior Matthias Rein wurde die Glocke für den Schauguss ausgewählt. Pfarrer Ricklef Münnich und Marcus Schmidt, der Glockensachverständige der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, unterstützten die Salomonsborner ebenfalls bei den Plänen. Schmidt wählte mit dem des‘‘ auch den Ton für die BachertGlocke aus. Im Dreiklang wird es der mittlere Klang sein.
Die Anschaffung kostet 12 400 Euro. Knapp die Hälfte steuerten Privatspender bei. Der Kirchenförderverein um den Vorsitzenden Klaus-Dieter Töpfer hat seine Unterstützung zugesagt. Zudem werden Lottomittel und eine Hilfe durch die Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer erhofft. Der Schauguss liegt in der Hand des Kirchentages, wird aber ebenfalls vom Kirchen-Förderverein unterstützt.