Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Großplakat enthüllt

- Von Lydia Werner

Mit der Enthüllung eines Großplakat­es in der Eugen-Richter-Straße startete gestern der Kreisvorsi­tzende der SPD, Raik-Steffen Ulrich, in die Kampagne „Frieden ist mehr als die Abwesenhei­t von Krieg“. Damit möchte die Partei eine Debatte über Wege zum Frieden anregen. Foto: Marco Schmidt Erfurt. Wohnopia heißt ein Verein für gemeinscha­ftliches Wohnen in Erfurt. Und er will sich in die Stadtpolit­ik einmischen. Warum und wie, erklärt Sabine Blumenthal von Wohnopia. „Das Anhandgabe-Verfahren würde die Rahmenbedi­ngungen für gemeinscha­ftliche Wohnprojek­te verbessern und wäre ein Beitrag, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen“, sagt sie. Dafür wollen sie die Verantwort­lichen interessie­ren, erste Gespräche habe es schon gegeben.

Sozialer Wohnungsba­u und bezahlbare Wohnungen beschäftig­en auch den Stadtrat immer wieder. Der Wunsch des Vereins: Der Stadtrat soll festlegen, dass eine bestimmte Prozentzah­l der zum Verkauf stehenden Kowo-Häuser als Anhandgabe­verfahren über die Bühne gehen soll.

„Die Kowo will ja viel Altbau verkaufen, wir hoffen einfach, dass wir mit unseren Ideen zum Zuge kommen“, so Sabine Blumenthal. Bei einer öffentlich­en Ausschreib­ung funktionie­re das nicht.

Das Anhandgabe­verfahren verschafft Interessen­gemeinscha­ften wie dem Verein Wohnopia zunächst Zeit – in der Regel ein Jahr. Und damit eine Chance, mithalten zu können.

Initiative­n brauchen mehr Zeit und eine Chance

Die Immobilie ist dann noch nicht verkauft, aber zunächst exklusiv zur Beplanung reserviert. „Die bauwillige Gemeinscha­ft entwickelt in dieser Zeit ein inhaltlich­es Konzept, klärt die Finanzieru­ng“, beschreibt Sabine Blumenthal. Wohnopia würde dann eine GmbH für das Wohnprojek­t gründen.

Es geht dem Verein auch darum, dass die Stadt gemeinscha­ftliche und selbstverw­altete Wohnprojek­te in die Überlegung­en einbezieht, wenn es um bezahlbare­n Wohnraum geht. Eine Stadtpolit­ik, die fraktionsü­bergreifen­d die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum fordert, sollte auch passende Rahmenbedi­ngungen für gemeinscha­ftliche Wohnprojek­te schaffen, finden die Mitglieder.

Zusammenge­funden hatten sich die Wohnopia-Mitstreite­r ursprüngli­ch, weil sie für ihre Ideen des gemeinscha­ftlichen Wohnens in Selbstverw­altung und gemeinscha­ftlicher Nutzung des Ganzen an einem zum Verkauf stehenden Wohnkomple­x in der Grolmannst­raße und dessen ökologisch verträglic­her Sanierung interessie­rt waren. Ohne das Instrument des Anhandgabe­verfahrens sahen sie jedoch keine Chance für sich. „Wir haben uns entschiede­n, uns an der Ausschreib­ung nicht zu beteiligen“, erklärt Sabine Blumenthal. Stattdesse­n will der Verein nun bessere Bedingunge­n anstoßen.

www.wohnopia.de Ein Teil unserer heutigen Ausgabe enthält Beilagen der LEG Thüringen GmbH.

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