Vom Aufsteiger zum FC Hollywood
Alles kam so schön wie unerwartet. Der FC Borntal schaffte als Aufsteiger in die Kreisoberliga im letzten Jahr direkt den Durchmarsch in die Landesklasse.
Vater des Erfolges war Jan Niedlich, der den Verein vor sechs Jahren in der Kreisliga übernommen hatte. Mit seiner kumpelhaften Art hatte er eine verschworene Mannschaft hinter sich vereint, Talente eingebaut, starke Spieler anderer Vereine von einem Wechsel an den Borntalweg überzeugt.
Vielleicht wurde auch diese nette Art ihm nun zum Verhängnis. Als es bei der Aufstiegsfeier zur Schlägerei kam, einzelne Spieler andere in der Folge bedrohten und aus der Mannschaft ekelten, versuchte Niedlich salomonisch zu sein, harrte der Dinge, die der Vorstand entschied (und wieder zurücknahm), und griff erst spät selbst durch. Zu spät.
Der Vorstand hatte den Eindruck, er könne schalten und walten, wie er wolle – ohne Rücksprache mit Mannschaft oder Trainer. Was darin gipfelte, dass der sportliche Leiter Riccardo Wüstner seine „Marionette“Niedlich ohne Vorwarnung in Sichtweite der Mannschaft vor dem Training feuerte. Eine Posse, die ihresgleichen sucht und zur Folge hatte, dass sich das Team mit seinem Trainer solidarisierte und nun nicht mehr antritt. So wird stattdessen die Kreisliga-Mannschaft heute nach Bielen fahren und wohl zweistellig verlieren.
Vom Überraschungsaufsteiger zum FC Hollywood – innerhalb knapp eines Jahres.