Warum etwas Neues nicht das Bessere sein muss
Ein Betriebsrat und ein Chef-Lobbyist erzählen, was sie unter Fortschritt und unter persönlicher Freiheit verstehen
Das Konservative steht oft im Widerspruch zum Modernen. Es stellt sich die Frage, ob konservatives Verhalten zu recht infrage gestellt wird. Zunächst darf man feststellen, dass Neues immer seinen Reiz hat und darüber Verhaltensänderungen herbeigeführt werden.
Doch nicht alles, was neu erscheint, ist modern. Zumindest dann nicht, wenn durch das Moderne altes Bewährtes verändert oder gar abgeschafft werden soll. Gilt es doch, Bewährtes zu erhalten und weniger Bewährtes zu verbessern.
Nicht selten werden diejenigen als konservativ bezeichnet, die durch verantwortungsbewusstes Handeln sich für das Bewahren einsetzen. Sich damit gegen das Moderne stellen. Die Gesellschaft leidet zurzeit unter einem Prozess der nicht aufhörenden Beschleunigung. Die Flexibilisierungsansprüche der Wirtschaft bis hin zu ihrer Forderung Mario In der Au ist Betriebsrat im Erfurter Siemens-Werk.
Was konservativ ist, gilt oft als nicht modern und der Konservative hält an traditionellen Werten und überlieferten gesellschaftlichen Strukturen fest. So des Wortes ursprüngliche Bedeutung. Genauer betrachtet ist Konservatismus ein relativer Begriff mit zwei Seiten.
Gehen wir davon aus, dass Bestehendes bewahrt werden soll, kommt es darauf an, worin das Bestehende gerade besteht. Der Konservative kann etwas schlechtes Bestehendes wie Privilegien, Machtverhältnisse, tradierte Vorurteile ebenso wie etwas gutes Bestehendes schützen.
Unabhängig davon, ob wir etwas bewahren oder verändern wollen: Die Grundlage von sozialer Sicherheit ist wirtschaftliches Wachstum. Erst dann ist persönliche Freiheit möglich.
So war die Agenda 2010 fortschrittlich, um Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu Stephan Fauth ist Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Wirtschaft Thüringens (VWT).