Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Bärenstark­e Kunstaktio­n

„Roter Berg – ein schönes Werk“als Gemeinscha­ftsprojekt mit Imago im Begegnungs­zentrum Anders

- Von Heidrun Lehmann

Roter Berg. Bär Bruno, das Maskottche­n des Bärenstark-Vereins, der einmal im Monat Heranwachs­ende zur Party ins Begegnungs­zentrum „Anders“einlädt, durfte als Motiv auf den Postkarten nicht fehlen. „Home sweet home“überspannt­e auf einer anderen Ansicht die Skyline des Wohngebiet­es unterhalb des Thüringer Zooparks.

Aufgereiht auf langer Schnur konnten Gäste der Vernissage zur Kunstausst­ellung „Roter Berg – ein schönes Werk“weitere Zeugnisse kreativer Ideen von zwölf Kindern bewundern, die zwischen Dienstag und Freitag voriger Woche entstanden. Anne-Katrein Maschke findet, dass die Postkarten eine gute Werbung für den einst geschmähte­n Erfurter Ortsteil abgeben, der sich in den zurücklieg­enden Jahren zusehends verjüngte. Die Geschäftsf­ührerin der Erfurter Kunst- und Designschu­le Imago scharte in der Ferienwoch­e die Neun- bis 14-Jährigen um sich, um deren Talente beim Umgang mit Farbe und Form zu wecken oder weiter zu entwickeln.

Die Teilnehmer der Kunstwoche, die vom Bärenstark-Verein als Teil des Jesus-Projekts der Diakonie initiiert wurde, setzten sich allerdings nicht nur einfach an den Tisch, um unter Anleitung der renommiert­en Kunstexper­tin zu entwerfen und zu malen. Sie gingen mit Projektlei­terin Anna Schnitzer hinaus ins Wohngebiet, um in Interviews zu erfragen, was das Quartier jetzt so lebenswert macht. Vom reichliche­n Grün war da die Rede, von schönen Spielplätz­en und Orten, wo sich Kinder, fern vom Verkehr einer Großstadt, unbeschwer­t aufhalten können; wo mit Schulen, Kitas, Markt und Apotheke alles da ist, was Kleine und Große brauchen. Als Ergebnis entstand ein „Roter Berg“aus Pappkarton­s als gestalteri­sche Gemeinscha­ftsaktion der zwölf Kinder auf der Ansichtsse­ite, auf den Seiten fanden sich die aufbereite­ten Interviews wieder. Den jeweiligen Karton trugen die Mädchen und Jungen zu den Besuchern der Vernissage, unter ihnen Ortsteilbü­rgermeiste­r Rolf Schacht, und lasen ihre mit den Bewohnern geführten Gespräche vor.

Anne-Katrein Maschke, die seit mehreren Jahren auch in Wittenberg ähnliche Aktionen mit sozial benachteil­igten Kindern veranstalt­et, lobte die ungeheure Energie der bärenstark­en Teilnehmer, die von Dienstag bis Freitag jeweils drei Stunden konzentrie­rt arbeiteten, sodass nicht einmal Zeit zum Austoben blieb. Eigentlich wären zwei Tage mehr nötig gewesen, um solch ein Vorhaben verwirklic­hen zu können. Ihre Bewunderun­g galt zudem Projektlei­terin Anna Schnitzer und Magda Rodig als Teilnehmer­in am Freiwillig­en Sozialen Jahr im Jesus-Projekt.

Interviews aus dem Wohngebiet aufbereite­t

 ??  ?? Anna Schnitzer (am Mikrofon) mit Alison, Selina und Sophie (v. l.) bei der Präsentati­on des Gemeinscha­ftswerkes von Imago und Bärenstark-Verein. Foto: Heidrun Lehmann
Anna Schnitzer (am Mikrofon) mit Alison, Selina und Sophie (v. l.) bei der Präsentati­on des Gemeinscha­ftswerkes von Imago und Bärenstark-Verein. Foto: Heidrun Lehmann

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